Uni Bern leitet Untersuchungen zu Skandal-Posts eines Dozenten ein
Ein Dozent der Uni Bern hat antisemitische Tweets abgesetzt – und der Rektor hat schnell reagiert. Doch einige wollen noch mehr Handlungen sehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Dozent der Uni Bern machte kürzlich durch antisemitische Aussagen auf sich aufmerksam.
- Die Hochschule reagierte schnell und kündigte den Dozenten fristlos.
- Trotzdem droht der Uni eine gewaltige Rufschädigung.
Die Universität Bern hat einen Dozenten fristlos entlassen, der antisemitische Tweets veröffentlicht hatte. Auf der Plattform X soll er durch mehrere Aussagen den Angriff der Hamas auf Israel verherrlicht haben.
Dieser Vorfall hat das Ansehen der Universität beschädigt und Schlagzeilen im In- und Ausland gemacht. «Die Universität verurteilt jede Form von Gewalt», betonte Rektor Christian Leumann laut dem «Bund» in einer Pressekonferenz.
Zusätzlich zur Entlassung des Dozenten wird eine administrative Untersuchung eingeleitet. Während dieser Zeit wird Serena Tolino, Co-Institutsleiterin und Ehefrau des entlassenen Dozenten, von ihren Aufgaben entbunden.
Wiederherstellung des Rufs
Die Uni Bern bemüht sich nun um die Wiederherstellung ihrer Glaubwürdigkeit. Im Speziellen geht es um den Ruf ihres Instituts für Studien zum Nahen Osten und muslimischen Gesellschaften. «Wir können davon ausgehen, dass es einen nicht zu vernachlässigenden Imageverlust gibt», sagte Leumann gegenüber dem «Bund».
Für die Untersuchung werden alle relevanten Informationen gesammelt und dem Ägyptologe Antonio Loprieno zur Verfügung gestellt. Er wird das Material sichten, Interviews führen und Empfehlungen an die Universitätsleitung abgeben.
Kritik an der Unileitung
Aufgrund dieses Vorfalls wurde Kritik an der Unileitung geäussert. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund forderte eine Überprüfung der Anstellung von Serena Tolino. Da sie sich nicht gegen die Aussagen positioniert habe, sei sie «nicht mehr tragbar». Das sagte Generalsekretär Jonathan Kreutner laut dem «Boten».
Dagegen lobte die Studierendenschaft der Uni Bern (SUB) die schnelle Reaktion der Universitätsleitung. Sie betonte, dass die Kommunikation gegenüber den Studierenden professionell erfolgt sei und begrüsste die eingeleitete Untersuchung.