Uri will Missbrauchsfälle am Kollegium Karl Borromäus aufarbeiten
Der Kanton Uri will Missbräuche aufarbeiten, zu den es an der Urner Mittelschule in den 60er- und 70er-Jahren gekommen ist.

In den 1960er- und 1970er-Jahren ist es am Kollegium Karl Borromäus in Altdorf zu sexuellen Übergriffen durch Ordensleute auf Schüler gekommen. Der Kanton Uri will diese Missbräuche aufarbeiten, wie er am Mittwoch mitteilte.
Die Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens berichtet heute Mittwoch über die Missbrauchsfälle an der Urner Mittelschule. Recherchen der Sendung zeigten, wie Rektor, Benediktiner-Abt und Regierung die Taten jahrelang vertuscht hätten, schreibt SRF.
Regierungsrat Georg Simmen zeigte sich am Mittwoch in einer Mitteilung betroffen über die Vorfälle. Er bedaure, wenn diesen Schülern des Kollegiums damals Unrecht getan worden sei und dass die Schutzmechanismen der öffentlichen Hand versagt hätten.
Aufarbeitung geplant
Der Kanton Uri will die Vorfälle aufarbeiten, wie er am Mittwoch in einer Mitteilung schrieb. Er will dafür mit der Universität Zürich zusammenarbeiten, die in einer Studie die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche und katholisch geführten Institutionen untersucht.
«Es ist uns wichtig, zuzuhören und Betroffenen eine Stimme zu geben», wird der Bildungs- und Kulturdirektor im Communiqué zitiert. Die Regierung ruft Betroffene, die über sexuellen Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche sprechen möchten, dazu auf, sich bei den Forscherinnen der Universität Zürich zu melden.
Sie könnten sich auch an den Kinder- und Jugendbeauftragten der Bildungs- und Kulturdirektion Uri wenden. Diese stellten den Kontakt zum Forschungsteam her. Auf Wunsch blieben die Angaben anonym.