Yannick Berner (FDP Aargau) spricht sich im Gastbeitrag für den Nationalstrassen-Ausbau aus. Auch Investitionen in die Schieneninfrastruktur seien sinnvoll.
Yannick Berner
Yannick Berner ist Mitglied der FDP und im Aargauer Grossrat. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 24. November 2024 stimmt die Schweiz über den Nationalstrassen-Ausbau ab.
  • Yannick Berner (FDP) äussert sich im Gastbeitrag zur Vorlage, welche er unterstützt.
  • Jährliche Kosten von 1,2 Milliarden Franken verursachen allein Staus auf Nationalstrassen.
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Stellen Sie sich vor, Sie stehen morgens im Stau – wieder mal. Es ist 7.30 Uhr, und der Verkehr auf der Strasse stockt. Während Sie sich frustriert durch die Radiosender klicken, verlieren Sie wertvolle Zeit. Hunderttausenden Pendlern, Fachkräften und Lieferwagen mit dringend benötigten Gütern geht es ähnlich.

Jeden Tag verliert die Schweiz 200'000 Stunden durch Staus auf den Strassen – das entspricht nicht nur verlorener Zeit für Autofahrer, sondern bringt auch immense Kosten für die Volkswirtschaft. Allein auf den Nationalstrassen kosten diese Verzögerungen jährlich 1,2 Milliarden Franken.

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Staus auf Schweizer Nationalstrassen verursachen jährlich hohe Kosten für die Volkswirtschaft, sagt der Aargauer FDP-Grossrat Yannick Berner. (Symbolbild) - keystone

Rechnet man Kantons- und Gemeindestrassen hinzu, steigt diese Zahl auf satte 3,1 Milliarden Franken pro Jahr. Der Verkehr wächst stetig, und das bedeutet, dass unsere Infrastruktur mitziehen muss, um die Effizienz und Sicherheit zu gewährleisten.

Wirtschaftliche Verluste vermeiden

Der Ausbau der Nationalstrassen ist dringend notwendig, um solche täglichen Engpässe endlich zu beseitigen. Es geht hierbei nicht nur um die verlorene Zeit von Einzelpersonen, sondern auch um das reibungslose Funktionieren der ganzen Schweiz.

Vom Elektriker, der im Stau steht, über die dringend benötigten Medikamente im Lastwagen, die nicht rechtzeitig ankommen, bis hin zu den verspäteten Handwerkern, die einfach nicht zu Ihnen durchkommen. Die wirtschaftlichen Verluste und die Frustration zahlen wir alle – und das direkt oder indirekt.

Auch in die Schiene muss investiert werden

Häufig wird kritisiert, dass das Geld besser in die Schieneninfrastruktur gesteckt werden sollte. Doch wir dürfen hier nicht in ein «entweder oder» fallen. Strassen und Schienen müssen Hand in Hand arbeiten, damit der Verkehr insgesamt entlastet wird.

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Auch für die Schweizer Schieneninfrastruktur sieht Yannick Berner einen hohen Investitionsbedarf um den Verkehr insgesamt zu entlasten. (Symbolbild) - Keystone

Die heutigen Engpässe auf den Strassen spiegeln sich heute auch in ähnlicher Weise bei der Bahn wider: über 40 Millionen Stunden an Personenstaus sammeln sich dort jährlich an. Es braucht Investitionen in beide Sektoren, damit sie miteinander und nicht gegeneinander funktionieren.

Keine Steuererhöhung notwendig

Weiter entscheidend ist: Der Ausbau der Nationalstrassen belastet nicht die Steuergelder, wie häufig fälschlicherweise von Gegnern behauptet wird. Die Finanzierung erfolgt vollständig über den sogenannten Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF).

Jeder, der die Strassen nutzt – ob per Autobahnvignette oder über Mineralölsteuern – trägt direkt zur Finanzierung bei. Die Strassen sind somit zu 100 Prozent nutzerfinanziert und es bedarf keiner Steuererhöhung.

Stehst du oft im Stau?

Das Projekt ist ein Kompromiss für eine Schweiz, die nicht nur den täglichen Pendlerfrust reduziert, sondern auch Lieferketten und den wirtschaftlichen Puls des Landes gewährleistet. Ein JA zur Vorlage ist ein JA für eine Schweiz, die nach vorne blickt und Verkehr als gemeinschaftliche Aufgabe begreift.

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Zum Autor: Yannick Berner (*1992) ist Unternehmer und sitzt für die FDP im Grossrat des Kantons Aargau.

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