Apple Chef Tim Cook kritisiert Donald Trumps Migrationspolitik

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Die Trump-Regierung fährt bei der Migration einen harten Kurs. Dafür hagelt es Kritik von Apple-Chef Tim Cook. Es ginge um Menschen, nicht um Zahlen.

monterey Apple Tim Cook
Der CEO von Apple, Tim Cook. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Tim Cook ist mit der Migrationspolitik der US-Regierung nicht einverstanden.
  • Der Konzernchef äussert sich immer wieder zu politischen Themen.

Beim Thema Migration greift Donald Trump richtig durch. Letztes Jahr hat er das Daca-Programm gekündigt. Damit waren illegal eingewanderte Minderjährige vor einer Abschiebung geschützt. Und kriegten eine Arbeitsbewilligung.

Gegen Trumps vorgehen gab es haufenweise kritische Stimmen. Zu ihnen gehört auch Apple-Chef Tim Cook. In einem Interview mit «Fortune» erklärte er: «Wir haben viele Immigranten bei Apple. Rund 300 Angestellte dürfen dank dem Daca-Programm bei uns arbeiten. Ich stehe für sie ein.»

Er kritisiert die politische Debatte. «Viel zu oft geht es um Zahlen. Doch stehen Menschen mit Gefühlen dahinter. Sie sind das Herz der Vereinigten Staaten.» Cook findet aber nicht, dass sich Apple mit solchen Aussagen politisch positioniere. «Wir halten uns an Prinzipien. Und arbeiten mit Menschen von beiden Parteien. Manchmal passt es den einen, manchmal den anderen nicht.»

«Man muss Dinge ansprechen»

Vor zehn Jahren wären solche Aussagen eines Apple-Chefs undenkbar gewesen. Warum also jetzt? «Apple wollte immer die Welt verändern. Vor ein paar Jahren ist mir klar geworden, dass man das nicht macht, indem man sich zu wichtigen Dingen nicht äussert», erklärt Cook. So fand der Konzernchef letzte Woche für Trumps Migrationspraxis an der Grenze zu Mexiko überraschend deutliche Worte. Denn: «Diese Bilder sind herzzerreissend. Kinder sind der verletzlichste Teil der Gesellschaft. Was hier passiert, ist unmenschlich und muss aufhören.» Das ist mittlerweile geschehen.

Auch hatte sich der Chef des wertvollsten Konzerns der Welt vor vier Jahren als homosexuell geoutet. Er habe es für einen grösseren Zweck gemacht, erklärte Cook letzte Woche gegenüber «Bloomberg». Denn: «Es gibt viele Menschen, die wegen ihrer Homosexualität schlecht behandelt werden. Diese Menschen brauchen jemanden, der zeigt, dass man es im Leben weit bringen kann, auch wenn man schwul ist.»

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