Avenir Suisse schiesst gegen «Staatsvelos» von Publibike

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Zürich,

Die Denkfabrik Avenir Suisse schiesst gegen Verleih-Velos von staatsnahen Anbietern. Der Verkehrs-Club der Schweiz hält dagegen. Und schiesst gegen die Verleih-Velos der Privaten.

Rund 30 Velos stehen seit heute an der Station auf dem Turbinenplatz in Zürich.
Rund 30 Velos stehen seit heute an der Station auf dem Turbinenplatz in Zürich. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Denkfabrik Avenir Suisse kritisiert Publibike. Der Staat würde Innovation verhindern, heisst es.
  • Der VCS hält dagegen. Und kritisiert den Velo-Verleih der privaten Anbieter.

Bei der Denkfabrik Avenir Suisse ist der Markt König. Kein Wunder also, freut sich die Denkfabrik der Wirtschaft nicht besonders über die Verleih-Velo offensive der Stadt Zürich. Über 2000 Drahtesel verteilt die Stadt in dafür vorgesehenen Plätzen. Publibike heisst das System.

«Im Gegensatz zu anderen Grossstädten existierten in Zürich zum Zeitpunkt der Lancierung des staatlichen Verleihsystems schon mehrere private Anbieter, zusätzliche Staatsaktivitäten muten also ziemlich absurd an», schreibt der Think Thank in seinem Blog mit dem Titel: Staatsvelos: Teuer, unnötig, innvoationsfeindlich. Die liberalen Denker befürchten Wettbewerbsverzerrung.

«Innovationsfähigkeit leidet»

«Es steht in den Sternen, ob private Anbieter überhaupt noch eine Chance haben werden. Sicher ist, dass die Innovationsfähigkeit eines jungen Wirtschaftszweigs erheblich leiden wird.»

Doch hat die Avenir Suisse Recht? Fakt ist: Mit O-Bike und Lime-Bike sind bereits zwei private Anbieter in Zürich tätig. Wobei erster vor allem mit Negativ-Schlagzeilen für Aufsehen sorgt.

Beim velo-freundlichen VCS sorgt die Kritik der Denkfabrik für Stirnrunzeln. «Die ‹Staatsvelos› sind weder teuer noch unnötig, und sie sind innovativ», sagt Gabi Petri, Co-Geschäftsleiterin der Sektion Zürich.

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Das PubliBike gibt es in Zürich erst seit ein paar Monaten. - Nau

«Städtischer Verleih ist hochstehend»

Ihr Argument: «Städtische Verwaltungen kennen die Velo-Kultur vor Ort sehr gut, können dadurch die Verleih-Standorte gut bestimmen und wissen, wie das Velo ausgerüstet sein muss. Der städtische Verleih ist qualitativ hochstehend.»

Und damit nicht genug: «Private Anbieter setzen mehr aufs Marketing, auf bunte Velos, die eher billig sind aber nicht sehr benutzerfreundlich. Eine öffentliche Verwaltung steht mehr in der Pflicht, für ein attraktives und nachgefragtes Angebot zu sorgen und muss um eine verkehrssichere Ausrüstung bemüht sein.»

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