Clariant bleibt auf Wachstumskurs und bestätigt Prognosen
Für den Chemiekonzern Clariant geht der Wachstumskurs weiter. Er steigert seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 8 Prozent auf 3,39 Milliarden Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Chemiekonzern Clariant kann seine Wachstumsprognosen vom April bestätigen.
- Er steigert seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 8 Prozent auf 3,39 Milliarden Franken.
Der Chemiekonzern Clariant befindet sich weiterhin auf solidem Wachstumskurs. Er hat im ersten Semester sowohl den Umsatz als auch die Gewinnziffern verbessert. Für das zweite Semester zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich und bestätigt den Ausblick vom vergangenen April.
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 8 Prozent auf 3,39 Milliarden Franken. In Lokalwährungen entspricht dies einem Plus von 7 Prozent, wie Clariant am Mittwoch mitteilte. Das Wachstumstempo aus dem ersten Quartal wurde damit gehalten.
Das Umsatzwachstum sei von den meisten Regionen und allen Geschäftsbereich unterstützt worden, insbesondere aber von den Divisionen Catalysis und Care Chemicals, schrieb Clariant zum Geschäftsgang im ersten Semester. CEO Hariolf Kottmann zeigte sich entsprechend zufrieden: «In der ersten Jahreshälfte erzielte Clariant ein starkes Wachstum bei Umsatz, EBITDA und vor allem beim Nettogewinn», wurde er in der Mitteilung zitiert.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA und vor Einmaleffekten legte im Halbjahr um 9 Prozent auf 524 Millionen Franken zu. Die entsprechende Marge lag bei 15,5 Prozent und damit minim über dem Vorjahreswert. Die Steigerung wird insbesondere auf eine verbesserte Profitabilität bei Care Chemicals zurückgeführt.
Zielmarge wird wohl erst 2019 erreicht
Für die EBITDA-Marge gilt ein Zielkorridor von 16 bis 19 Prozent, den das Unternehmen nun erneut bekräftigt hat. Wie Finanzchef Patrick Jany gegenüber AWP angab, sei es indes realistischer, dass dieser Wert erst 2019 erreicht wird, als bereits 2018.
Der Reingewinn wird auf 211 Millionen beziffert, womit er den Vorjahreswert um über ein Drittel übertrifft, gestützt einerseits vom höheren Betriebsgewinn und andererseits von geringeren Einmaleffekten.
Beachtung bei den Analysten findet jeweils auch der Geldzufluss aus der operativen Tätigkeit. Der Cashflow erreichte im ersten Halbjahr 102 Millionen, nach 116 Millionen im Vorjahr. Allerdings flossen Gelder ab für eine einmalige Steuerbelastung in Deutschland in der Höhe von 83 Millionen, ansonsten hätte der Wert entsprechend höher gelegen.
Höherer Ölpreis zweischneidiges Schwert
Den gestiegenen Ölpreis sieht das Unternehmen nicht nur positiv. «Der höhere Ölpreis ist etwas zwiespältig», sagte Kottmann im Gespräch mit AWP. Einerseits hätten die Aktivitäten im Öl-Servicegeschäft angezogen, andererseits ergäben sich in anderen Geschäftsbereichen auch höhere Kosten auf Teilen der Produktion. Per Saldo seien die Ölpreise aber eher positiv zu sehen.
Insgesamt zeigte sich Kottmann zuversichtlich für die für 2018 gesetzten Ziele. Entsprechend wurde der bisherige Ausblick für 2018 bestätigt. Das Unternehmen geht weiter von einem Wachstum in Lokalwährung aus, sowie einer Verbesserung des operativen Cashflows. Auch der absolute EBITDA und die EBITDA-Marge vor Einmaleffekten sollen steigen.
Befragt nach seiner Einschätzung des globalen Handelskonflikts, fügte Kottemann an: «Generell sind wir wie alle Unternehmen aus dem Chemiebereich für einen freien Handel.» Clariant könnte bei einer weiteren Verschärfung der Situation mit einzelnen Produkten Probleme bekommen, solchen etwa, die in den USA produziert und nach China exportiert würden. Man müsse die Situation aber jeweils konkret anschauen. Laut Kottmann dürfte der Handelsdisput aber am ehesten den Konsumenten in den USA zum Nachteil gereichen.
Zu den strategischen Gesprächen mit dem Investor Saudi Basic Industries (Sabic), welcher 25 Prozent an Clariant hält, konnte Kottmann noch nichts genaueres sagen. Sabic warte noch auf letzte Bewilligungen der Wettbewerbsbehörden.
An der Börse werden die Zahlen vor allem wegen des unveränderten Ausblicks mit Zurückhaltung aufgenommen. Bis am späten Vormittag verlieren die Titel 2,4 Prozent.