Credit Suisse GV: Aktionäre wettern über Boni und umweltschädliche Investitionen
An der jährlichen Generalversammlung der Credit Suisse wurde viel kritisiert: Saläre der CS-Führung und umweltschädliche Investitionen waren die Hauptkritikpunkte. Die Mehrheit der Aktionäre folgte dennoch den Managern.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute fand die Generalversammlung der Credit Suisse statt.
- Einige Aktionäre beschwerten sich, die Mehrheit nickte aber alle Anträge ab.
- Vor der GV demonstrierten vereinzelte Aktivisten gegen Erdöl-Investitionen der Bank.
An der Generalversammlung der Credit Suisse stellte sich Verwaltungsratspräsident Urs Rohner den kritischen Fragen der Aktionäre. Bemängelt wurde vor allem der Lohn der CS-Spitze. Denn trotz Verlusten in den letzten Jahren bezahlte die Grossbank auch letztes Jahr fast eine Milliarde Boni dem Kader. Man bewege sich in einem kompetitiven Umfeld bewege, erwiderte VR-Präsident Urs Rohner.
Kritik von Umweltschützern
Kritik der Aktionären drehten sich auch um Investitionen der Credit Suisse in heiklen Umweltgeschäften. Etwa Investitionen in Kohle-, Erdöl- und Gas-Geschäfte. Gleich sechs Rednerinnen kamen aus den USA. Sie bemängelten die Verbindungen der Credit Suisse zur Dakota Access Pipeline. Diese verletze die Rechte der indigenen Bevölkerung und die Grossbank sei durch die Investitionen mitschuldig. Neben Applaus gab es dafür auch Pfiffe und Buhrufe.
CS bestreitet Beteiligung an Pipeline
VR-Präsident Rohner antwortete auf die Einwände, die Credit Suisse sei in den erwähnten Projekten nicht involviert. «Wir haben strikte Richtlinien. Solche Projekte werden nicht mitfinanziert, es gibt jedoch Zusammenarbeiten mit diesen Gesellschaften, die jedoch in vielen verschiedenen Geschäftsfeldern tätig sind.»
Gewinne nach Jahren des Verlustes?
Die Aktionäre der Credit Suisse stimmten trotzt kritischer Voten allen Anträgen des Verwaltungsrates zu. Das war auch so zu erwarten. Zumal die Credit Suisse vor wenigen Tagen einen schönen Gewinn im ersten Quartal präsentiert. Das weckt Hoffnung. In den letzten drei Jahre schrieb die zweitgrösste Bank der Schweiz grosse Verluste.