Edelweiss-Belegschaft schlägt Alarm
In einem offenen Brief schlägt die Edelweiss-Belegschaft Alarm. Sie kritisiert die Sicherheit und den Komfort der neuen Airbus-Jets. Die Lufthansa-Tochter wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Bei den Passagieren ist der Ferienflieger Edelweiss sehr beliebt. Nur: Offenbar liegen bei den Angestellten die Nerven blank. Sie klagen über schlechte Arbeitsbedingungen. Zudem komme die Sicherheit zu kurz.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem offenen Brief kritisieren Edelweiss-Angestellte die Sicherheit und den Komfort der neuen Airbus-Jets.
- Das Unternehmen hält dagegen. Man erfülle alle gesetzlichen Anforderungen, heisst es.
Dies geht aus einem offenen Brief, der dem «Blick» vorliegt. Im Zentrum der Kritik stehen die neuen Airbus A320 und A340. Die Jets wurden beschafft, um das Wachstum zu befeuern. Laut den Edelweiss-Angestellten wurde «ganz offensichtlich an vitalen, safety-relevanten Systemen gespart.»
Auf acht Seiten listet die Belegschaft detailliert auf, wo der Wurm drin ist. Beispiel A340. Bei diesem Jet müssen Piloten im hinteren Frachtraum Pause machen. Bis zum Cockpit sind es 40 Meter. Im Notfall muss der Pilot sprinten.
Kritisiert wird auch der Komfort. In den Flugzeugen gibt es keine Monitore für Infos oder um Filme gucken zu können. «Wir schämen uns im Moment für unser Kurzstrecken-Kabinen-Produkt», schreiben die Angestellten.
«Erfüllen alle Anforderungen»
Gegenüber dem «Blick» wehrt sich Edelweiss-Sprecher Andreas Meier: «Der Flugbetrieb von Edelweiss erfüllt jederzeit sämtliche gesetzliche Anforderungen in Bezug auf Technik, Sicherheit und Ausbildung.» Die anderen Vorwürfe will er aber nicht kommentieren.
Im Notfall sprinten
Für Ärger sorgt zudem der Lohn der Piloten. Laut einer Mitteilung des Pilotengewerkschaft Aeropers gab es für die Edelweiss-Piloten seit 2009 «praktisch keine Veränderung im Salär». Wie das Online-Portal «Travelnews» schreibt, würden erste Piloten bereits das Unternehmen verlassen. Qualifizierte Nachfolger seien nicht in Sicht.