Glencore wehrt sich nach Gewerkschafts-Demo

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Region Baar,

Sie schrien «Solidarity Forever!» und standen mit Plakaten vor die Aktionäre. Vor der gestrigen Generalversammlung des Rohstoffkonzerns Glencore fand ein grosser Protest von Gewerkschaften statt. Nun wehrt sich der Konzern gegen die Vorwürfe.

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Sarah Antenore, Mediensprecherin Glencore, im Interview: «Die Glencore vertuscht keine Todesfälle». - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Gewerkschafter aus über 10 Ländern protestierten gestern die schlechten Arbeitsbedingungen in Glencore-Minen.
  • Nun wehrt sich Glencore gegen die Vorwürfe: «Wir vertuschen keine Todesfälle.»

Gewerkschafter aus aller Welt reisten gestern nach Zug, um gegen den verschwiegenen Bergbaumulti Glencore zu protestieren. Am internationalen Protest nahmen Gewerkschafter aus über zehn Ländern teil. Darunter Kongo, Kanada oder Australien (Nau berichtete).

Die Vorwürfe sind happig: Pepo Hofstetter von der Gewerkschaft Unia sagte etwa: «Glencore soll die Menschen- und Arbeitsrechte einhalten.» So soll bei Minenarbeitern wegen schlechten Sicherheitsvorkehrungen etwa die Lungenerkrankung «Black Lung Disease» zurückgekehrt sein.

Während der Demonstration gestern wollte sich Glencore nicht äussern. Heute nahm Mediensprecherin Sarah Antenore gegenüber Nau Stellung. «Wir nehmen solche Proteste zur Kenntnis und suchen immer das Gespräch mit den Demonstranten.» Regelmässig treffe sich Glencore mit den NGO's und Gewerkschaften vor Ort.

«Wollen Todesfälle vermeiden»

Die Arbeitnehmervertreter werfen Glencore zudem vor, Todesfälle zu vertuschen. Diesen Vorwurf weist die Sprecherin entschieden zurück: «Todesfälle, die bei uns passieren, sind im Geschäftsbericht ausgewiesen.» Man nehme das sehr ernst und gehe den Ursachen stets nach. Zudem: «Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Todesfälle komplett zu vermeiden.»

Trotz neuer Offenheit: Ganz so transparent ist Glencore noch nicht. An der Generalversammlung hat der Konzern Filmaufnahmen verboten. «Gewisse Themen muss man einfach am Tisch diskutieren. Da müssen die Medien nicht immer dabei sein.»

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