Italien-Krise setzt Finanzmärkten immer mehr zu

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Italien,

Nach der gescheiterten Regierungsbildung droht in Italien ein institutioneller Zweikampf zwischen den beiden populistischen Kräften Fünf Sterne und Lega sowie Staatspräsident Sergio Mattarella. Diese politische Krise hinterlässt auch bei den Finanzmärkte ihre Spuren.

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Euro (Symbolbild). - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die wackelige politische Lage in Italien hat am Dienstag erneut kräftig auf die Stimmung der Anleger gedrückt.
  • Dabei erlitten die Anleihemärkten in Italien und Portugal starke Kurseinbrüche.
  • Auch der Euro befindet sich immer wieder im Sinkflug.

Die politische Krise in Italien wirkt sich immer stärker auf die Finanzmärkte aus. Am Dienstagmorgen kam es an den Anleihemärkten in Italien und Portugal zu Turbulenzen mit starken Kurseinbrüchen, die teils an die Verwerfungen der schweren Euro-Krise 2011/2012 erinnerten. Auch der Euro geriet unter Druck und fiel unter die Marke von 1,16 US-Dollar.

Die Aktienbörsen in Italien und Spanien gerieten ins Taumeln. So sackte der Mailänder Leitindex FTSE MIB im frühen Handel um bis zu 2,18 Prozent ab. Bankaktien wie Ubi Banca, Unicredit oder Intesa Sanpaolo büssten bis zu 3,6 Prozent ein. Die Kursverluste bei den Anleihen können insbesondere die Bilanzen der italienischen Banken belasten, die viele heimische Staatsanleihen im Depot haben.

Hohe Renditen bei Staatsanleihen

An den Staatsanleihemärkten Italiens und Portugals trübte sich die Stimmung weiter ein. Italienische Staatstitel mit einer Laufzeit von zehn Jahren warfen bis zu 2,9 Prozent Rendite ab. Das war der höchste Stand seit Mitte 2014. Portugiesische Anleihen mit gleicher Laufzeit rentierten mit bis zu 2,4 Prozent – ein Hoch seit Herbst 2017. In Spanien erhöhten sich die Renditen ebenfalls, wenngleich weniger stark. Zum Vergleich: Deutschland geniesst an den Finanzmärkten viel mehr Vertrauen – der Bund kann sich schon für 0,31 Prozent Geld über zehnjährige Bundesanleihen besorgen.

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