Preisüberwacher rät von Auflösung des SBB-Monopols ab

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Bern,

Der Preisüberwacher Stefan Meierhans rät dem Bundesamt für Verkehr davon ab, das SBB-Monopol im Fernverkehrsnetz aufzubrechen. Der Vorschlag führe zu einem markanten Anstieg der Preise für die Reisenden.

Stefan Meierhans Preisüberwacher SBB
Der Preisüberwacher Stefan Meierhans hat Coop & Migros auch schon für ihre Bio-Margen kritisiert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Preisüberwacher Stefan Meierhans rät dem BAV von der Auflösung des SBB-Monopols beim Fernverkehrsnetz ab.
  • Für die Kunden würden durch das neue Konzept der Fernverkehrskonzessionen Mehrkosten anfallen.

Der Preisüberwacher Stefan Meierhans empfiehlt dem Bundesamt für Verkehr (BAV), das Monopol der SBB auf dem Fernverkehrsnetz nicht aufzubrechen. Der Vorschlag ziele darauf ab, die Staatseinnahmen zu erhöhen und führe zu einer markanten Preiserhöhung für die Kunden.

Mitte April hat das BAV bekanntgegeben, der BLS den Zuschlag für die Fernverkehrslinien Bern-Biel und Bern-Burgdorf-Olten zu erteilen. Damit würde ab 2020 das SBB-Monopol fallen. Nun rät der Preisüberwacher davon ab, den Fernverkehr aufzuteilen, solange ein Markteintritt nicht mit echten Effizienzgewinnen und sinkenden Kosten einhergingen.

Zwar begründe das BAV in seinen Unterlagen den Entscheid unter anderem mit «Effizienzgewinnen», schrieb der Preisüberwacher Stefan Meierhans in seiner Beurteilung. Das BAV benutze das Wort jedoch in «irreführender Weise».

Das neue Konzept der Fernverkehrskonzessionen würde der SBB Mehrkosten von rund 100 Millionen Franken pro Jahr bescheren. Die BLS wäre für mindestens fünf Jahre vom Deckungsbeitrag ausgenommen.
Das neue Konzept der Fernverkehrskonzessionen würde der SBB Mehrkosten von rund 100 Millionen Franken pro Jahr bescheren. Die BLS wäre für mindestens fünf Jahre vom Deckungsbeitrag ausgenommen. - Keystone

Konzept der Fernverkehrskonzessionen

Hintergrund seien die vorgeschlagenen Änderungen beim Deckungsbeitrag. Das neue Konzept der Fernverkehrskonzessionen sieht vor, dass die Bahnen einen grösseren Anteil ihres Gewinns im Fernverkehr an die Infrastruktur abgeben müssen (Deckungsbeitrag).

Bei den SBB würde dies ab 2020 Mehrkosten von rund 100 Millionen Franken pro Jahr verursachen. «Wenn ein grösserer Teil der Verkehrserlöse für die Deckung der Infrastrukturkosten herangezogen wird, sinken im Gegenzug die Verpflichtungen für den Bund», schreibt Meierhans. Dies würde wahrscheinlich zu höheren Preisen für die Kunden führen, liessen die SBB bereits bei Bekanntgabe der Erhöhung verlauten.

Kein Deckungsbeitrag für die BLS

Bei der BLS hingegen will das BAV während mindestens fünf Jahren gar keinen Deckungsbeitrag erheben. Dies sei eine «diskriminierende» Markteintrittsprämierung, schreibt Meierhans. Wenn ein Markteintritt offensichtlich zumindest zu Beginn aus eigener Kraft nicht möglich scheine, müsse die Methode zur Konzessionsvergabe an sich überdacht werden.

Das BAV will die Fernverkehrskonzessionen Mitte Juni definitiv vergeben.

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