SBB Cargo forciert Verlagerung auf Schiene mit Automatisierung
Weniger Mitarbeiter, mehr Gütertransport: Die SBB Cargo wird schlanker, sollte aber mehr Güter durch die Alpen befördern. Geht das?
Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB Cargo baut Personal und Verladestationen ab um keine Verluste mehr zu schreiben.
- Gleichzeitig will das Tochterunternehmen der SBB mehr Güter durch die Schweiz befördern.
- Gelingen soll dies durch Automatisierung — Drohnen sollen Kontrollarbeiten übernehmen.
«Der Neat ist der Kern der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene» sagt SBB-Chef Andras Meyer heute in Cadenazzo TI. Die Schweiz mache damit eine riesige Investition für ganz Europa. Das grosse Ziel: Die Verlagerung vom Güterverkehr auf die Schiene.
Dort hängt die Schweiz den Zielen des Bundes hinterher: Ziel für 2018 wären maximal 650‘000 alpenquerende Lastwagenfahrten pro Jahr. Nur: 2017 fuhren noch 954'000 Lastwagen die Schweizer Alpen.
Höhenflug trotzt Abbau bei SBB Cargo?
Gleichzeitig Baut SBB Cargo 800 Stellen ab und schliesst Stationen im Einzel-Wagen-Ladungsverkehr. Wie passt das zusammen mit dem Plan mehr Güterverkehr auf die Schienen zu verlagern? «Das ist überhaupt keinen Widerspruch», sagt Meyer. Die Stärke der Bahn ist der lange, der internationale Verkehr. «Die Verlagerung ist international das Ziel. Dort werden wir mit Gotthard und Ceneri Beiträge leisten. In der unregelmässigen Verteilung kann der Zug nicht mithalten.»
Die SBB Cargo will effizienter werden. Auf der Gotthard-Achse sollen künftig mehr und längere Züge verkehren. Doch wie geht das, bei gleichzeitig weniger Personal? Die Zauberworte sind wie so oft: Digitalisierung und Automatisierung. Damit soll die Effizient gesteigert werden, sagt Nicolas Perrin Leiter Güterverkehr: «Wir haben heute noch sehr viel Handarbeit wie das Kuppeln, das kontrollieren der Bremsen oder das Überprüfen ob der Zug richtig verladen ist».
Das seien Dinge, die auch automatisch gehen. Die SBB setzt neu Drohnen ein, die Kontrollarbeiten an den Zügen während dem Betrieb machen können. Die Drohnen sollen weitgehend autonom funktionieren. Die SBB Cargo entwickelt solche Innovationen - in Europa sei man weit vorne mit dabei. «Heute ist der Güterwagen ein Stück Stahl – wir wollen jetzt intelligente Wagen mit Sensorik, die kommunizieren». Fazit: Mehr Kapazität, mehr Maschine, weniger Menschen.