So hohe Bussen mussten andere Banken zahlen
Das Wichtigste in Kürze
- Die ZKB wurde von den USA zu einer Strafe von 100 Millionen Franken verdonnert.
- Von den 92 Schweizer Banken hat die Credit Suisse die höchste Busse zahlen müssen.
Der Steuerstreit mit den USA hat Schweizer Banken Milliarden gekostet. Soeben wurde die Zürcher Kantonalbank ZKB zu einer Strafzahlung von 98,5 Millionen Franken verdonnert. Sieben Jahre dauerte die Untersuchung. Die Bank geriet ins Visier der Behörden, weil sie 2008 US-Kunden der UBS übernommen hat. Die grösste Schweizer Kantonalbank wird damit von den US-Behörden nicht weiter strafrechtlich verfolgt.
Die Strafe fällt tiefer aus als erwartet. In Finanzkreisen war von einem Betrag von bis zu einer Milliarde Franken die Rede. Die geht darum davon aus, dass die Busse keinen Einfluss auf das Geschäftsergebnis 2018 hat.
Damit kommt die ZKB verhältnismässig glimpflich davon. Die Grossbank Credit Suisse musste 2,6 Milliarden Dollar hinblättern, durfte im Gegenzug die Banklizenz in den USA behalten. Es war der höchste je gezahlte Busse in einem Steuerhinterziehungsprozess. Konkurrentin UBS musste 780 Millionen Dollar Busse zahlen und zudem 4450 Kundendaten den Behörden liefern.
Bär zahlte über 500 Millionen
Doch nicht nur Grossbanken mussten happige Strafen zahlen. Der Schweizer Ableger der israelischen Bank Leumi wurde zu einer Strafzahlung von 400 Millionen verdonnert, Julius Bär musste gar 547 Millionen Dollar hinblättern.
Die Privatbank Wegelin wurde zu einer Strafe von 74 Millionen Dollar verdonnert, was die Bank schlussendlich ruinierte. Ebenso musste die Neue Zürcher Bank und die Bank Frey ihre Aktivitäten nach Untersuchungen der US-Behörden aufgeben.
Insgesamt sind 92 Schweizer Banken ins Visier der US-Behörden geraten. Für den Schweizer Staat ist der Steuerstreit mit den USA seit 2013 abgeschlossen. Nicht aber für die Banken. Noch immer warten neun Schweizer Geldhäuser auf einen Bussenentscheid. Darunter die Basler Kantonalbank oder die Genfer Privatbank Pictet.