Schweizer geben immer weniger Geschenke zurück

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Basel,

Unter den eidgenössischen Tannenbäumen herrscht Treffsicherheit: Detailhändler berichten von rapide sinkenden Rückgabe- und Umtauschzahlen. Warum?

Geschenke unter dem Tannenbaum.
Deshalb dürften viele Schweizer bei den Geschenken dennoch keine Einsparungen machen. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer weniger Schweizer bringen nach Weihnachten Ware zum Umtausch in die Läden.
  • Grund dafür ist, dass vermehrt Gutscheine verschenkt werden.
  • Zudem informieren sich die Schenker, statt ein Überraschungsgeschenk zu kaufen.

Hat Oma mal wieder zu den falschen Socken gegriffen? Papa die Küchenmaschine gekauft, die man sich in der November-Aktion längst selber unter den Nagel gerissen hat? Oder hat die Liebste ein Hemd unters Bäumchen gelegt, hässlicher als die Nacht? Dann bleiben zwei Optionen: Umtausch oder Rückgabe.

Muss die Ware zurück, geschieht das laut Manor in den ersten zwei bis drei Wochen nach Weihnachten. Allerdings treten immer weniger Beschenkte den Weg an den Kundendienst an. «Die Umtauschwünsche nach Weihnachten sind seit einigen Jahren rückläufig», sagt Manor-Sprecherin Sofia Conraths.

Bei Media Markt kamen 2018 nur halb so viele Waren zurück, wie früher. «Zudem sind die Rücknahmen in den ersten zwei Januarwochen 2018 praktisch ausgeblieben», sagt Sprecherin Stella Zeco. Und auch Coop verzeichnet «eine klar sinkende Umtauschquote», so Sprecherin Alena Kress.

«Wir schenken bewusster»

Sind wir Schweizer zu regelrechten Geschenk-Spezialisten geworden? Zumindest, davon ist Coop überzeugt, werde «heute bewusster eingekauft und geschenkt. In die Einkaufstasche kommt nur, was wirklich gefällt und echte Freude bereitet», so Kress.

Laut Manor-Sprecherin Conraths sind das immer öfter «Geschenkkarten und anderen Guthabenkarten wie beispielsweise für iTunes, Spotify und Google Play.» Am häufigsten umgetauscht werden bei Coop und Manor Kleider in der falschen Grösse oder doppelt erhaltene Spielwaren.

Bei Media Markt erklärt man sich die geringe Rückgabe-Rate damit, «dass sich die Kunden einerseits im Laden – und im Internet – vor dem Kauf besser informieren. Andererseits werden elektronische Geschenke meist eher auf genauen Wunsch und nicht einfach so ins Blaue gekauft und verschenkt.»

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