Der Absatz von Produkten mit Nachhaltigkeits-Labels zieht weiter an. Aber nicht nur, weil die Kunden bewusst zu Öko-Ware greifen. Das Angebot wurde angepasst.
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Bio-Bananen in einer Filiale der Migros. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Konsumenten kaufen immer mehr nachhaltige Produkte.
  • Lebensmittelhersteller setzten vermehrt auf Nachhaltigkeits-Labels.
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Hochkant wurde die Fairfood-Initiative abgelehnt. Doch auch ohne kaufen Schweizer immer mehr faire Lebensmittel. Im letzten Jahr kletterte der Umsatz mit Fair-Trade-Produkten um elf Prozent nach oben. Mit 768 Millionen Franken liegt er auf einem Rekordhoch.

Damit hat sich der Umsatz seit 2011 mehr als verdoppelt. Angestiegen ist vor allem der Absatz mit Fair-Trade-Schokolade. Dieser legte im Vergleich zum Vorjahr um 71 Prozent zu. 

Nicht nur faire, sondern auch biologische Produkte sind immer mehr gefragt. Letztes Jahr erreichte der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln ebenfalls einen Rekordwert. Für 2,7 Milliarden kauften Schweizer Bio-Lebensmittel, ein Grossteil davon mittlerweile bei Coop und Migros. Alleine die Grossverteiler verbuchten 2017 je ein Plus von über zehn Prozent. 

Kaum Bio-Fleisch

Der höchste Anteil bei Bio-Lebensmittel haben Eier mit 27 Prozent. Gemüse liegt mit 23 Prozent auf den zweiten Platz, Brot mit 22 Prozent auf Rang drei. Beim Fleisch liegt der Bio-Anteil allerdings nur knapp über fünf Prozent. Unter dem Strich kommen Bio-Produkte auf einen Marktanteil von 9 Prozent.

Nachhaltigkeit ist auch bei der Pflege gefragt. Während der Markt für Kosmetika eher stagniert, steigt die Nachfrage nach Naturkosmetik deutlich. Coop und Migros bieten mittlerweile beide Eigenmarken an. Der Gesamtmarkt wird auf 100 Millionen Franken geschätzt.

Dass immer mehr nachhaltige Ware gekauft wird, liegt nicht nur an der steigenden Nachfrage. Detailhändler und Hersteller denken um. Selbst die Prix-Garantie-Schokolade ist heute Fair-Trade-Zertifiziert (Preis: 50 Rappen), der klassische Migros-Ice Tea ist UTZ zertifiziert. Auch Grosskonzerne denken um. Beispiel Nestlé: Die Schokolade der Marke Cailler kommt heute mit UTZ-Zertifizierung und Schweizer Milch aus IP-Produktion. Das ist nicht Bio-Qualität, für einen Weltkonzern trotzdem bemerkenswert.

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