Bayerns Meister-Party ohne viel Glamour

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Deutschland,

Jetzt gibt's die Schale für den FC Bayern, aber zum Ende der schwierigen Corona-Saison fehlt das übliche Feierprogramm des Champions. Auf die Trophäe zum «krönenden Abschluss» freuen sich Trainer Flick und die Spieler trotzdem. Ein Comeback steht bevor.

Bayerns Torhüter Manuel Neuer und Joshua Kimmich (r) freuen sich schon jetzt auf die Meisterschale. Foto: Martin Meissner/AP-Pool/dpa
Bayerns Torhüter Manuel Neuer und Joshua Kimmich (r) freuen sich schon jetzt auf die Meisterschale. Foto: Martin Meissner/AP-Pool/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Keine Weissbierduschen, kein Konfettiregen, keine emotionale Feier mit den Familien auf dem Rasen.

Der FC Bayern freut sich aber auch ohne eine Titel-Party im gewohnten Rahmen auf die Ehrung mit der Meisterschale zum Ende der komplizierten Corona-Spielzeit.

«Wir haben es geschafft, und das ist dann der krönende Abschluss, wenn der Pokal überreicht wird», sagte Hansi Flick, der 30 Jahre nach seinem vierten Spielertitel wieder die Meister-Trophäe in den Händen halten kann.

Unter Einhaltung der strengen Hygieneregeln bekommt Kapitän Manuel Neuer am Samstag nach dem Abpfiff der 57. Bundesliga-Saison in der Arena des VfL Wolfsburg die «Schale» überreicht. Für den passenden Rahmen müssen die Stars des deutschen Fussball-Rekordchampion selbst sorgen. «Es ist wichtig, dass wir präsent sind und den Rhythmus nutzen für das Endspiel in Berlin», sagte Flick eine Woche vor dem Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen. Die Meisterschaft sei ein Etappenziel. «Wenn man ein Zwischenziel hat, muss man weitere Ziele haben. Und die haben wir in der Mannschaft», sagte der 55-Jährige.

Ganz nebenbei winkt Flick bei einem Sieg eine Bestmarke von Jupp Heynckes aus der Triple-Saison: Damals glückten den «Super-Bayern» in der Rückrunde 16 Siege bei einem Remis. «Die Rückrunde mit 17 Spielen ohne Niederlage ist ein grosses Ziel», sagte Flick. Vier Treffer fehlen seinem Team zur magischen Marke von 100. Der Ligarekord der Gerd-Müller-Bayern steht bei 101 Toren in der Saison 1971/72. «Für mich ist erstmal das Wichtigste, dass wir in Wolfsburg auf Sieg spielen. Alles andere, was dabei herumkommt, ist eine Sache, die am Anfang nicht im Vordergrund steht», sagte der Meistertrainer.

Vor einer Woche konnte Flick beim 3:1 gegen den SC Freiburg einigen Stars eine Pause gönnen. Gegen die Niedersachsen darf Álvaro Odriozola zum dritten Mal in der Bundesliga ran. Der Aussenverteidiger ist von Real Madrid bis zum 30. Juni ausgeliehen. Die ursprünglich vereinbarten Laufzeiten enden dann auch für Ivan Perisic (Inter Mailand) und Philippe Coutinho (FC Barcelona). «Ich hätte den Kader, den wir aktuell zur Verfügung haben, natürlich auch gerne für die Champions-League-Phase beisammen», sagte Flick.

Coutinho war nach seiner Knöchel-Operation - wie auch Niklas Süle nach einem Kreuzbandriss - zuletzt ins Teamtraining zurückgekehrt und ist wieder fit. «Philippe wird im Kader stehen», kündigte Flick an. Im Cup-Finale in einer Woche in Berlin soll dann auch Thiago nach einer Leistenoperation wieder einsatzbereit sein.

Die Titel-Zeremonie ohne stimmungsvolles Fan-Ambiente und nur vor den Augen einer kleinen Club-Delegation klingt nicht glamourös. Stolz sind die Bayern über das achte Championat nacheinander und das 30. insgesamt aber allemal. «Es fühlt sich sehr besonders an, jeder Titel ist besonders auf seine eigene Art. Jede Saison schreibt ihre eigene Geschichte», sagte Innenverteidiger Jérôme Boateng. Er erinnerte an eine schwierige Hinrunde mit zeitweise sieben Punkten Rückstand auf Rang eins. «Wir haben uns unglaublich zurückgekämpft als Mannschaft und eine unglaubliche Serie hingelegt», sagte Boateng.

Und diese Serie soll anhalten. Man wolle vor dem kurzen Urlaub «noch mal marschieren», sagte Thomas Müller. Nach dem Cup-Finale von Berlin steht eine kurze Erholungspause an. Danach lockt die Champions League, in der das Finale am 23. August in Lissabon ausgetragen wird.

© dpa-infocom, dpa:200626-99-574973/3

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