Jan-Lennard Struff ist in der Vorbereitung auf Wimbledon in Topform und kann sich in Stuttgart am Sonntag seinen ersten ATP-Titel sichern. Im Publikum applaudiert auch Boris Becker.
Jan-Lennard Struff jubelt über seinen Finaleinzug in Stuttgart.
Jan-Lennard Struff jubelt über seinen Finaleinzug in Stuttgart. - Marijan Murat/dpa

Vor rund 5000 Zuschauern und dem dreimaligen Wimbledonsieger Boris Becker beeindruckte der deutsche Davis-Cup-Spieler mit seinem 3:6, 6:3, 6:3 gegen den früheren polnischen Wimbledon-Halbfinalisten Hubert Hurkacz. Im Endspiel kann der Weltranglisten-24. seinen ersten ATP-Titel holen und sich zum ersten deutschen Turniersieger auf dem Weissenhof seit Michael Stich 1991 krönen. Struff trifft am Sonntag (15.30 Uhr/ServusTV und Sky) auf den an drei gesetzten Frances Tiafoe aus den USA.

«Ich bin sehr, sehr glücklich. Die Stimmung ist Weltklasse. Morgen wird es bestimmt auch richtig geil. Es bedeutet mir richtig viel, in meinem dritten Finale zu sein. Ich freue mich auf morgen und werde alles geben», sagte Struff. Auch Becker erhob sich nach dem Erfolg von seinem Sitz. «Es ist ein grosser Sieg für ihn. Er spielt mit einem unglaublichen Selbstvertrauen. Grosses Rasentennis, Kompliment», sagte Becker bei ServusTV.

Schlechter Start, dann aggressiv

Sechs Wochen nach seinem glanzvollen Erfolgslauf in das Finale des Masters-1000-Turniers in Madrid erwischte der Davis-Cup-Spieler im Halbfinale auf dem Weissenhof einen schlechten Start. Schnell lag der Sauerländer 0:3 zurück. Gegen die Aufschläge des Halle-Siegers von 2022 fand er zunächst keine Mittel. Erst im zweiten Durchgang nutzte Struff seinen einzigen Breakball zum entscheidenden Vorteil für den Satzausgleich.

Struff, Stuttgart-Halbfinalist von 2019, spielte wie in den Partien zuvor aggressiv weiter, punktete immer wieder mit seiner wuchtigen Vorhand und verdiente sich den Erfolg. Die Fans feierten den Sauerländer für seine starke Leistung in der Vorbereitung auf Wimbledon (3. bis 16. Juli) mit Standing Ovations und «Struffi»-Rufen.

Unabhängig vom Ergebnis hatte bereits festgestanden, dass der Warsteiner am Montag in der Weltrangliste mindestens auf Platz 21 vorrückt und den Hamburger Alexander Zverev wieder als deutsche Nummer eins ablöst. Neben dem Finale in Madrid in diesem Jahr hatte Struff auch in München 2021 im Endspiel gestanden.

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