Boxen: Weltmeister Joshua holt dritten WM-Gürtel
Anthony Joshua ist Dreifach-Champion. Der Brite besiegt den Neuseeländer Joseph Parker und will nun Gürtel Nummer vier. Der Kampf war aber weder spektakulär noch hochklassig.
Beide durften sich über stattliche Börsen freuen. Für seinen Erfolg soll Joshua rund 17 Millionen Euro kassiert haben. Parkers Börse wird auf acht Millionen Euro geschätzt. Der Neuseeländer hatte vor allem das Ziel, als erster Boxer gegen den britischen Modellathleten nicht K.o. zu gehen. Denn Joshua hatte seine 20 Profikämpfe zuvor allesamt vorzeitig gewonnen. Diesmal musste der Olympiasieger von London 2012 erstmals über die volle Distanz von zwölf Runden gehen. Nach dem Kampf forderte er den US-Amerikaner Deontay Wilder zum nächsten Vereinigungskampf auf. Wilder besitzt den WBC-Gürtel.
Das Wichtigste in Kürze
- Anthony Joshua besiegt Joseph Parker nach Punkten deutlich.
- Der Brite ist damit im Besitz der Weltmeistergürtel der IBF, WBA und WBO.
- Für Parker ist es die erste Niederlage im 25. Profikampf.
Der Brite Anthony Joshua ist dreifacher Boxweltmeister. Der 28 Jahre alte Schwergewichtler besiegte in der Nacht zum Sonntag im walisischen Cardiff den WBO-Champion Joseph Parker aus Neuseeland deutlich nach Punkten (118:110, 118:110, 119:109) und besitzt nun neben den Gürteln der IBF und WBA auch Parkers WBO-Titel. Joshua fehlt nur noch der Gürtel des vierten grossen Verbandes WBC, um als unumstrittener Schwergewichts-Champion in die Geschichte einzugehen.
Zuletzt gelang das Lennox Lewis von 1999 bis 2000. Joshuas Landsmann besass die Gürtel von WBA, IBF und WBC, damals zählte die WBO noch nicht zu dem erlauchten Kreis. Sie ist erst seit 2007 dabei. Seither muss der unumstrittene Champion vier Titel besitzen. Joshua ist zwar zudem IBO-Champion. Doch dieser Verband ist weniger bedeutsam und wird für die Top-Bewertung nicht berücksichtigt.
Stattliche Einnahmen
Der Kampf vor 78'000 Zuschauern im Principality-Stadion von Cardiff hielt allerdings nicht annähernd das, was er versprach. Das lag vor allem am 26-jährigen Parker, der kein Risiko einging und nur selten Attacken gegen den Briten startete. Joshua tat nicht mehr, als er musste: Der 1,98 Meter grosse Brite dominierte die Auseinandersetzung, landete mit seinem linken Jab mehrere Körper- und auch einige Kopftreffer und hielt so den zumeist passiven Neuseeländer auf Distanz. Parker kassierte im 25. Profikampf seine erste Niederlage.