BVB verpatzt Champions-League-Start in Paris
Ein umstrittener Handelfmeter bringt Borussia Dortmund in Paris auf die Verliererstrasse. Damit steht der BVB in der Hammergruppe F unter Zugzwang.
Das Wichtigste in Kürze
- BVB verliert mit 0:2 gegen PSG zum Champions-League-Start.
- Ein umstrittener Handelfmeter bringt Dortmund auf die Verliererstrasse.
- Die Deutschen stehen in der schweren Gruppe F unter Zugzwang.
Wenig Risiko, kein Lohn – auch eine ungewohnte Mauertaktik hat Borussia Dortmund nicht vor einem Fehlstart in die Champions League bewahrt. Beim als Titel-Mitfavoriten gehandelten Starensemble von Paris Saint-Germain musste das Team von Trainer Edin Terzic ein 0:2 (0:0) hinnehmen.
Der Plan, dem mit Stars wie Kylian Mbappé, Ousmane Dembélé und Randal Kolo Muani besetzten Zaubersturm der Franzosen mit einer Fünferkette zu neutralisieren, ging nur in der ersten Halbzeit auf. Nach Wiederanpfiff schlug Paris vor 49.000 Zuschauern im Prinzenpark aus seiner Überlegenheit Kapital und kam durch einen äussert umstrittenen Handelfmeter von Mbappé (49.) sowie ein Tor des Ex-Dortmunders Achraf Hakimi (58.) zu einem verdienten Sieg.
Damit geriet der BVB in der als schwer eingeschätzten Gruppe F mit den weiteren Gegnern Newcastle United und AC Mailand, die sich zum Auftakt 0:0 trennten, bereits früh ins Hintertreffen. Nächster Gegner ist am 4. Oktober daheim Milan.
Für grossen Unmut sorgte der Elfmeterpfiff, der den BVB auf die Verliererstrasse brachte. Nach Flanke von Dembélé schoss Mbappé dem deutschen Nationalverteidiger Niklas Süle aus kurzer Entfernung den Ball an die Hand. Eine harte Entscheidung vom spanischen Schiedsrichter Jesus Gil Manzano, die auch nicht vom Video-Schiedsrichter zurückgenommen wurde.
BVB wählte defensive Variante gegen PSG-Sturm
Kein Niclas Füllkrug, kein Sebastien Haller, dafür aber drei Innenverteidiger – Terzic wählte bei seiner Startformation die defensive Variante gegen den wohl schnellsten Sturm von Europa. Das Konzept ging in den ersten 45 Minuten zumindest vom Ergebnis her auf, wenngleich das PSG-Übergewicht mit 72 Prozent Ballbesitz und 10:4 Ecken erdrückend war.
Vor allem mit unnötig schnellen Ballverlusten machte der BVB sich das Leben selbst schwer. Dafür hielten Mats Hummels und Co. die Räume eng, sodass die PSG-Offensive nur zu wenig klaren Torchancen kam. Glück hatten die Dortmunder in der 19. Minute, als der Portugiese Vitinha nur den Pfosten traf. Viel lief bei den Gastgebern über Dembélé, der sich einst beim BVB in Richtung Barcelona weg gestreikt hatte.
Zu unpräzise in der Offensive
In der Offensive lief bei Dortmund dagegen wenig zusammen. Bei den wenigen Umschaltsituationen agierten die Schwarz-Gelben zu unpräzise – mal abgesehen von einem unplatzierten Schuss von Donyell Malen (14.). Erschwerend kam auf Dortmunder Seite hinzu, dass sich Marcel Sabitzer nach einem Sprint früh verletzte und für Felix Nmecha vom Feld musste.
Die Dortmunder Defensiv-Taktik reichte nicht, denn Mbappé verwandelte den Strafstoss eiskalt und erzielte bereits sein achtes Saisontor. Der Bundesligist musste etwas aufmachen und wurde eiskalt erwischt. Hakimi legte nach Doppelpass mit Vitinha sehenswert nach.
Terzic reagierte, brachte Nationalstürmer Füllkrug, Altstar Marco Reus und Jamie Bynoe-Gittens ins Spiel – allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Bynoe-Gittens traf immerhin noch den Aussenpfosten (79.). Damit hatte der BVB wie schon beim Achtelfinal-Aus im März 2020 gegen PSG das Nachsehen.