Heute Donnerstag steppt im «Ally Pally» in London wieder der Bär: Die Darts-WM 2019 beginnt. In diesem Jahr bringt der Anlass einige Neuerungen.
Das Wichtigste in Kürze
Heute beginnt in London die Darts-WM 2019.
Der Final steigt am 1. Januar.
Erstmals sind auch Frauen dabei.
Ab heute geht es in London wieder rund: Tausende Fans werden sich verkleidet und bierseelig in den Armen liegen und «One hundred and eiiiightyyy» brüllen, wenn einer ihrer Helden alle drei Darts in das höchste Punktefeld befördert. Die Darts-WM steht vor der Tür.
Neuerungen im «Ally Pally»
Im Alexandra Palace in London, kurz «Ally Pally», schafft der Sport in diesem Jahr den Sprung ins 21. Jahrhundert. Erstmals stehen mit Lisa Ashton (Eng) und Anastassija Dobromyslowa (Rus) auch zwei Frauen im Teilnehmerfeld. Zudem wird beim Einmarsch der Spieler auf «Walk-on-Girls», also Einlauf-Frauen, verzichtet. Barry Hearn, der 70-jährige Präsident des Darts-Verbandes PDC, begründet den Entscheid: «Wir leben in veränderten Zeiten.»
Lisa Ashton (48) aus England - Keystone
Anastassija Dobromyslowa (34) aus Russland. - Screenshot/sport1
Die Favoriten
Rob Cross, dem amtierenden Champion, werden nach einem schwierigen Jahr für diese WM nur Aussenseiterchancen eingeräumt. Als Topfavoriten gelten die zweifachen Weltmeister und Saisondominator Michael «Mighty Mike» van Gerwen (Hol) und Gary «The Flying Scotsman» Anderson (Sco).
Michael Van Gerwen (29) ist der ganz grosse Favorit für die WM. In dieser Saison gewann er zum dritten Mal in
Folge die Champions League. An MvG, oder auch «Mighty Mike», führt auch in diesem Jahr kein Weg vorbei. - Keystone
Gary Anderson (47) ist neben MvG der grosse Favorit auf den Titel. Der «Flying Scotsman» gehörte auch in dieser Saison zu den besten seines Fachs und durfte sich im Viertelfinal des World Match Play für einen Neun-Darter feiern lassen. - Keystone
Michael Smith (28) ist der englische «Ziehsohn» des schottischen Favoriten Gary Anderson. Der «Bully Boy» hat eine starke Saison hinter sich und zählt zu den Favoriten auf einen Halbfinaleinzug. - Keystone
Daryl Gurney (32) ist in diesem Jahr endgültig in die Elite seines Sports aufgestiegen und zählt zum engeren Favoritenkreis. Das Ausrufezeichen vom «Super Chin» war der Finalsieg an den Players Championship Finals gegen MvG. - Keystone
Peter Wright (48) gehört zu den konstantesten Spielern im Teilnehmerfeld. Für «Snakebite» aus Schottland dürfte es in diesem Jahr weiter gehen als im Vorjahr, als er überraschend in der zweiten Runde scheiterte. Der Halbfinal ist realistisch. - Keystone
James Wade (35). «The Machine» wurde in diesem Jahr Europameister und darf sich ebenfalls Aussenseiterchancen ausrechnen. - Keystone
Mensur Suljovic (46). Der Österreicher galt in den letzten Jahren als einer der Favoriten. Nach einer durchzogenen Saison und schlechten Erfahrungen bei Weltmeisterschaften sind seine Chancen aber auch in diesem Jahr eher gering. - Keystone
Raymond van Barneveld (51) dürfte wohl in seine letzte WM gehen. «Barney» wird kaum seinen sechsten WM-Titel holen – dafür wird der Holländer wiederum zu den beliebtesten Spielern zählen. - Keystone
Dimitri Van den Bergh (24), Juniorenweltmeister von 2017. Für den Titel ist «The Dreammaker» wohl noch nicht bereit, aber mit dem Belgier wird in den nächsten Jahren zu rechnen sein. - Keystone
Vorjahressieger Rob Cross aus England. - dpa
Ohne Phil Taylor
Erstmals seit Jahren findet eine WM ohne den grossen Star der Szene statt: Darts-Rentner Phil Taylor glaubt fest daran, dass er selbst nach seinem Rücktritt und mit 58 Jahren noch grosse Chancen auf den Titel bei der WM in London hätte. «Das soll nicht arrogant klingen, aber ich bin überzeugt davon, dass ich den Titel gewinnen würde. Ich spiele immer noch regelmässig und auf einem hohen Niveau».
«The Power» hatte es im vergangenen Jahr noch einmal ins Finale geschafft, dort aber deutlich gegen seinen Landsmann Rob Cross verloren.