Der Finne startet erst am Sonntag zu seinem 300. Grand Prix

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Köniz,

«Kimi 300» - mit dieser Aufschrift auf Postern und einer Torte wurde vor knapp einem Monat beim Grand Prix von Monaco Kimi Räikkönen von der Formel-1-Welt für seinen 300. GP-Start gefeiert.

Kimi Raikkönen startet am Sonntag zu seinem 300. Grand Prix
Kimi Raikkönen startet am Sonntag zu seinem 300. Grand Prix - sda - KEYSTONE/EPA/VALDRIN XHEMAJ

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein «falsches» Jubiläum.

Der Finne in Diensten des ehemaligen Sauber-Rennstalls Alfa Romeo Racing startet erst am Sonntag beim Grand Prix von Frankreich in Le Castellet zu seinem Jubiläums-Rennen. Vor dem Rennen in Monte Carlo sagte Räikkönen zu seinen Teammitgliedern: «Macht bitte kein Aufsehen darüber, ich bin noch nicht soweit.»

In vielen offiziellen Formel-1-Statistiken werden dem im Oktober 40-jährig werdenden Kimi aktuell 301 Rennen zugesprochen. In Wirklichkeit sind es aber erst 299 GPs, weil der Weltmeister von 2007 zwei Rennen nicht bestritten hat. 2005 den Grand Prix von Amerika in Indianapolis. Aus Sicherheitsgründen fuhren damals alle mit Michelin-Reifen ausgerüsteten Fahrer nach der Aufwärmrunde an die Box und verzichteten auf einen Start. Nur die sechs Fahrer auf Bridgestone-Reifen hatten das Rennen bestritten (Sieger Michael Schumacher).

Im Grand Prix von Malaysia 2017 stand Räikkönen zwar neben Lewis Hamilton in der ersten Reihe, musste in seinem Ferrari aber wegen fehlender Batterieleistung kurz vor dem Start weggeschoben werden. Nun ist es also soweit: Räikkönen bestreitet sein 300. WM-Rennen. Nur Rubens Barrichello (323), Fernando Alonso (312), Michael Schumacher (307) und Jenson Button (306) waren noch länger unterwegs als der aktuell dienstälteste Fahrer.

Im März 2001 feierte Räikkönen im Sauber-Team sein Debüt und klassierte sich als Sechster gleich in den Punkterängen. Patron Peter Sauber hatte Räikkönen «aus dem Bauch heraus» verpflichtet, obwohl dieser zuvor erst 14 Rennen in der Renault-Serie bestritten hatte und nur dank einer Spezialbewilligung die Superlizenz erhielt.

Nach einem Jahr wechselte Räikkönen für fünf Saisons zu McLaren-Mercedes (9 Siege, WM-Zweiter 2003 und 2005), dann für drei Jahre zu Ferrari (9 Siege, Weltmeister 2007, WM-Dritter 2008). Nach zwei Saisons bei Lotus (2 Siege) fuhr er zwischen 2014 und 2018 erneut für Ferrari (1 Sieg, WM-Dritter 2018).

Nun kehrte der «Iceman» im Herbst seiner Karriere zu seinen Wurzeln zum Hinwiler Rennstall zurück und blieb nach einem gelungenen Saisonstart (13 WM-Punkte in vier Rennen) zuletzt dreimal ausserhalb der Punkteränge. In zwei Statistikblättern steht der Name Räikkönen aber schon länger zuoberst: Er holte für Ferrari den letzten Fahrer-WM-Titel (2007); und er war jener Mann, der im März 2013 in Australien letztmals einen Grand Prix gewinnen konnte und nicht in einem Auto der Top-3-Teams sass. Seit dem Triumph auf Lotus vor über sechs Jahren gewannen nur noch Fahrer von Mercedes (84), Red Bull (25) und Ferrari (15).

Das wird noch länger so bleiben. Die Liberty Media Group um Chase Carey, der 2017 Bernie Ecclestone als Herrscher über die Formel 1 abgelöst hat, kündigte erst für 2021 grundlegende Änderungen im sportlichen, technischen und kommerziellen Bereich an. Ob die Pläne, den Sport für die Fans attraktiver zu machen, allerdings durchsetzbar sind, ist zu bezweifeln. Zu sehr gehen die Vorstellungen der Teams auseinander.

Das einzige, was Liberty Media bisher wirklich durchsetzen konnte, sind umstrittene Zeitstrafen bei Renn-Vorfällen sowie die Abschaffung der Grid Girls und Verschiebung der Startzeiten.

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