Donald Trump bei Baseball-Spiel in Washington ausgebuht
Als erster US-Präsident seit 18 Jahren besucht Donald Trump ein US-Baseball-Spiel. Das Publikum in Washington bereitet ihm keinen herzlichen Empfang.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump besuchte ein Baseball-Spiel in Washington.
- Der US-Präsident wurde dabei von den Fans ausgebuht und beschimpft.
- Einige skandierten in der Hochburg der Demokraten sogar: «Sperrt ihn ein!»
Donald Trump ist beim ersten Besuch eines US-Präsidenten bei der Finalserie der nordamerikanischen Baseball-Liga MLB seit 18 Jahren vom Publikum ausgebuht worden.
Als Trump am Sonntagabend (Ortszeit) auf dem Grossbildschirm des Stadions in der US-Hauptstadt Washington zu sehen war, ertönten laute Buh-Rufe aus dem Publikum. Zuschauer skandierten ausserdem «Sperrt ihn ein!».
Washington ist eine Hochburg der US-Demokraten. Bei seiner Wahl 2016 holte Trump in dem Hauptstadt-Bezirk 4,1 Prozent der Stimmen - so wenig wie kein republikanischer Kandidat vor ihm.
Donald Trump wollte nicht den ersten ball werfen
Trump besuchte am Sonntagabend das fünfte Spiel der Best-of-Seven-Serie zwischen den Washington Nationals und den Houston Astros bei.
Die Houston Astros entschieden das Match für sich und liegen nun 3:2 vor den Washington Nationals. Donald Trump hatte am Donnerstag angekündigt, das Spiel zu besuchen.
Den symbolischen ersten Ball wollte er aber nicht werfen. Der übergewichtige Präsident sagte, er müsste in diesem Fall eine schusssichere Weste tragen. «Ich werde zu schwer aussehen.»
World Series fans greet Trump with boos and chants. More here: https://t.co/y2J0J8oLKK pic.twitter.com/sWN5VSMjez
— Reuters (@Reuters) October 28, 2019
Beobachter spekulierten, Trump könnte ausgebuht werden, sollte er das Spielfeld betreten. Stattdessen warf der prominente Koch und Restaurantbetreiber José Andrés den symbolischen ersten Ball - er ist ein ausgesprochener Kritiker Trumps.
Andrés dankte den beiden Teams dafür, dass sie einen Migranten für den «First Pitch» eingeladen haben. Donald Trump steht dafür, Migranten aus den USA fernhalten zu wollen.
Trump schaute Spiel gar nicht zu Ende
MLB-Geschäftsführer Rob Manfred hatte vorab gesagt, Trump werde erst nach Beginn des Spiels im Stadion, um Fans auf ihrem Weg dorthin nicht zu behindern. «Ehrlich gesagt, wir waren sehr dankbar dafür.»
Wenn Donald Trump sich mit seinem schwer gesicherten Konvoi durch die US-Hauptstadt bewegt, werden zahlreiche Strassen abgeriegelt. Trump verliess das Match vor dem Ende des Spiels.
Der Besitzer der Washington Nationals, Mark Lerner, hatte Kritik am Besuch Trumps zurückgewiesen. «Er hat alles Recht zu kommen», sagte Lerner der «Washington Post». «Er ist der Präsident der Vereinigten Staaten, ob einem das gefällt oder nicht.»
Seit Bush besuchte kein Präsident eine MLB-Finalserie
Donald Trump ist der erste amtierende Präsident seit George W. Bush im Jahr 2001, der ein Spiel der MLB-Finalserie besucht.
Bush hatte kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 im Yankee-Stadion in New York symbolisch den ersten Ball des Matches geworfen - wenige Kilometer vom Ort der Anschläge entfernt.