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FIFA und Schweizer Justiz geraten unter Druck

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Deutschland,

Der Sommermärchen-Prozess ist geplatzt. Die Verstrickungen von Gianni Infantino werden in der Schweiz zum Politikum. Die FIFA reagiert empört.

FIFA Gianni Infantino
Die FIFA gerät unter Gianni Infantino immer mehr unter Druck. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verstrickung von Gianni Infantino in die Schweizer Justiz bringt die FIFA unter Druck.
  • Infantino hätte versucht, unerlaubten Einfluss auf Ermittlungen zu nehmen.
  • Die Mitteilung zum Ende des Sommermärchen-Prozesses wurde wegen des Coronavirus verjährt.

Nach neuerlichen Medienberichten steht der Fussball-Weltverband stark unter Druck. Die enge Verstrickung von FIFA-Präsident Gianni Infantino in die Schweizer Justiz belastet die FIFA. «Wir, die Bananenrepublik», schrieben Schweizer Zeitungen über die Irrungen der Ermittler und die geheimen Treffen Infantinos mit Bundesanwalt Michael Lauber. Die FIFA reagierte ungewöhnlich erbost - und mit viel Pathos.

«Nicht für die FIFA, für die Schweiz», sei die Affäre belastend. «Konzentrieren wir uns auf die Bestrafung der Kriminellen, ohne uns auf politische Streitigkeiten zwischen einigen Abgeordneten, Medien und/oder Staatsanwälten einzulassen». Dies liess der Weltverband verlauten.

FIFA Michael Lauber
Bundesanwalt Michael Lauber soll sich mit dem Präsidenten der FIFA, Gianni Infantino, heimlich getroffen haben. - keystone

Unter anderem das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hatte berichtet, Infantino habe versucht, unerlaubten Einfluss auf Ermittlungen zu nehmen. Konkret ging es bei den Untersuchungen um einen TV-Vertrag der UEFA mit südamerikanischen Rechtehändlern. Infantino hatte jenen noch in seiner Zeit bei der Europäischen Fussball-Union unterzeichnet. Laut FIFA war der Vertrag rechtlich einwandfrei.

In einer E-Mail an einen Freund aus Justizkreisen soll Infantino vor einem Treffen mit Lauber im Jahr 2016 geschrieben haben. «Ich werde versuchen, es der Bundesanwaltschaft zu erklären, da es auch in meinem Interesse ist. Dass klar gesagt wird, dass ich damit nichts zu tun habe.» Der «Tagesanzeiger» schreibt, es sei durch die E-Mail erwiesen, «dass sich Weltfussball-Chef Infantino in einer Zusammenkunft mit Lauber reinwaschen wollte».

FIFA nimmt Stellung

Die Treffen sind durch ein Disziplinarverfahren der Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft inzwischen verbürgt. Lauber habe seine Pflichten «verschiedentlich und teilweise erheblich verletzt», so das Ergebnis. Schweizer Medien zufolge wird in der Politik die Möglichkeit eines Amtsenthebungsverfahrens geprüft.

«Tatsächlich war Herr Infantino weder Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens noch gab es gegen ihn zu diesem Zeitpunkt oder später ein Verfahren. Daher musste er nie «seinen Namen reinigen», hiess es von der FIFA. Zudem sei die E-Mail «offensichtlich durch Hacking» öffentlich geworden, «was eine illegale und kriminelle Handlung ist.

Die Mitteilung zum Ende des Sommermärchen-Prozesses unter anderem gegen mehrere frühere Funktionäre des Deutschen Fussball-Bundes war für Dienstagnachmittag angekündigt. Das spät gestartete Verfahren war wegen der Coronavirus-Pandemie mehrfach unterbrochen worden - bis am Montag die Verjährung eintrat.

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