Fünf Jahre ohne Titel: Vettel bereut bei Ferrari nichts

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USA,

Kurz vor dem Saisonende in der Formel 1 will Sebastian Vettel lieber noch nicht zu weit in die Zukunft schauen. Dem neuen und alten Weltmeister dürfte er schon am Sonntag gratulieren. Doch den Glauben an seinen grossen Traum gibt der Ferrari-Star nicht auf.

Den Glauben an seinen grossen Traum gibt Sebastian Vettel nicht auf. Foto: Toru Takahashi/AP/dpa
Den Glauben an seinen grossen Traum gibt Sebastian Vettel nicht auf. Foto: Toru Takahashi/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch am Ende der fünften titellosen Saison bei Ferrari hält Sebastian Vettel verbissen an seinem Weltmeistertraum fest.

«Es liegt an uns, den finalen Schritt zu machen, den wir seit zwei, drei Jahren versuchen. Aber ich bereue nichts», sagte der viermalige Formel-1-Weltmeister dem Fachportal «motorsport.com». Vor dem Grossen Preis der USA am Sonntag (20.10 Uhr/RTL und Sky) in Austin blickt der 32-Jährige wieder optimistisch nach vorn - und will nach so vielen Pleiten im ewigen Duell mit Mercedes doch noch gewinnen.

In Texas wird er aber wohl erneut Lewis Hamilton gratulieren müssen. Der Brite muss seinen Mercedes nur auf Rang acht steuern, um zum sechsten Mal Weltmeister zu werden. Selbst wenn das unerwartet nicht klappen sollte, hat der Dauersieger anschliessend noch zwei weitere Rennen Zeit. Für Vettel ist Hamilton aber sowieso bereits einer der besten Fahrer der Geschichte. «Er ist schon lange dabei, und er ist einer der erfolgreichsten Piloten. Ich denke, dass man ihn nach Michael (Schumacher, d. Red.) nennen muss», sagte Vettel.

2020 würde der Hesse dann gerne lieber wieder selbst Glückwünsche empfangen. Die Erinnerungen an seinen letzten Triumph 2013 verblassen immer mehr. Und viele Chancen wird der Mann im mittlerweile gereiften Rennfahreralter nicht mehr bekommen. Ferrari tut auch deswegen schon jetzt alles dafür, den Silberpfeilen im nächsten Jahr endlich wieder von Anfang an auf Augenhöhe zu begegnen. In dieser Saison klappte das mit viel zu grosser Verzögerung erst nach der Sommerpause.

Aber immerhin: Sechsmal nacheinander sicherte sich Ferrari zuletzt die Pole Position. Dass es danach aber lediglich zu drei Siegen reichte, ärgerte nicht nur Teamchef Mattia Binotto. «Das müssen wir besser machen. Aber wir sind jetzt optimistischer, weil wir jetzt auf allen Strecken um Siege mitfahren können», sagte der Italiener.

Auch Vettel zeigt sich nach frustrierenden Rennen mit Niederlagen gegen seinen Stallrivalen Charles Leclerc und vielen Rückschlägen wieder positiver. «Ich denke, wir machen als Team noch immer Fortschritte, und es geht in die richtige Richtung», sagte der Hesse. Seine Sicht auf sein Umfeld hat sich dabei nicht verändert: «Es ist eine grosse Ehre, das relevanteste Auto im Feld zu fahren. Es liegt an uns, dass das relevanteste auch das schnellste Auto wird.»

Zumindest ein Jahr hat Vettel dafür selbst noch Zeit. Wie es weitergeht, wenn sein Vertrag Ende 2020 ausläuft? «Ich glaube, ich blicke einfach nicht zu weit in die Zukunft. Aber ich weiss es nicht», sagte er. Vieles hänge auch vom neuem Regelwerk ab 2021 ab. «Und es kommt auf nächstes Jahr an. Dann werden wir weitersehen.»

Ging Vettel im Frühjahr noch als klare Ferrari-Nummer eins auf die Strecke, hat sich diese Situation längst gewandelt. Der 21 Jahre alte Monegasse Leclerc hat ihn in den vergangenen Monaten nicht nur bei der Zeitenjagd im Qualifying regelmässig bezwungen, sondern liegt auch bei den Siegen mit 2:1 vorne. In der WM-Wertung ist Vettel mit sechs Punkten Rückstand Vierter hinter dem Drittplatzierten Leclerc.

Natürlich weiss der Routinier, dass die Zukunft beim Werksteam aus Maranello langfristig Leclerc gehört. Eine Rolle als Nebendarsteller ist aber so gar nichts für den ehrgeizigen Vettel. Und geht es nach dem zehnmaligen Saisonsieger Hamilton, ist die Zeit dafür auch noch lange nicht gekommen. «Seb fährt gerade wirklich sehr gut. Es ist schön, ihn wieder mit da oben und so gut fahren zu sehen», sagte der Mercedes-Star nach Vettels zweitem Platz am Sonntag in Mexiko-Stadt.

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