Handball- und Eishockey-Clubs wollen Perspektive

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Deutschland,

Die Clubchefs der Düsseldorfer EG und des Bergischen HC sehen die Deutsche Eishockey Liga und die Handball-Bundesliga in ihrer Existenz bedroht. Zukunftsperspektiven aus der Politik seien dringend notwendig. Beide hoffen auf ein Gelingen des Fussball-Konzepts.

Die Eishockey-Clubs in der DEL hatten ihre Saison abgebrochen. Foto: Bernd Thissen/dpa
Die Eishockey-Clubs in der DEL hatten ihre Saison abgebrochen. Foto: Bernd Thissen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Eishockey- und Handball-Erstligisten Düsseldorfer EG und Bergischer HC haben dringend Perspektiven aus der Politik für einen künftigen Spielbetrieb gefordert.

Andernfalls stünden die Existenzen der Clubs und der Deutschen Eishockey Liga sowie der Handball-Bundesliga auf dem Spiel. «Die Politik gibt aktuell keinerlei Konzepte vor. Jegliche Ideen zur Existenzsicherung und zu einem Neustart kommen aus dem Sport oder von den Betreibern der Veranstaltungsstätten», sagte der Geschäftsführer der Düsseldorfer EG, Stefan Adam, der Deutschen Presse-Agentur.

Beide Ligen hatten ihre Spielzeiten wegen der Coronavirus-Pandemie abgebrochen. Die neue Spielzeit soll jeweils im September beginnen - möglichst mit Zuschauern, da die Clubs wesentlich mehr von Ticketerlösen abhängig sind als die Proficlubs im Fussball. Die Deutsche Fussball Liga will vom Wochenende an die Saison ohne Zuschauer fortsetzen. In Deutschland sind Grossveranstaltungen mit Zuschauern bis zum 31. August seit Mitte April verboten.

«Ob das viereinhalb Monate im Voraus wirklich fundiert entschieden werden konnte, ist zumindest diskussionswürdig», schimpfte Adam. In Berlin gilt das Verbot gar bis Mitte Oktober. Davon sind im Handball die Füchse Berlin und im Eishockey die Eisbären betroffen. «Es geht aktuell ja nur um Verbote und nicht darum, was möglich ist», klagte Adam. «Ich habe von niemandem bislang gehört, wie eine Perspektive ab dem 31. August aussehen kann. In diesem Prozess müssen wir aber jetzt dringend in einen Dialog zwischen Sport und Politik hineinkommen. Bei der Wiedereröffnung der Gastronomie haben ja auch nicht die Gastronomen die Konzepte entwickelt», meinte der 49-Jährige.

Adam und sein Kollege Jörg Föste vom Bergischen HC betonten, wie wichtig das Gelingen des Fussball-Konzeptes sei. «Wir sind extrem darauf angewiesen, dass im September wieder gespielt werden kann. Deshalb haben wir ein grosses Interesse daran, dass es funktioniert im Fussball», sagte Föste. Sollte das DFL-Konzept scheitern und auch die Fussball-Saison vorzeitig abgebrochen werden, stünde das Überleben des gesamten Profi-Mannschaftssports in Deutschland infrage. «Ohne diesen eingeschlagenen Weg und noch länger anhaltende Planungsunsicherheit ist der Profisport in Deutschland existenziell bedroht - auch der Fussball in der bisherigen Form», sagte Adam.

Zumindest im Eishockey sind wegen des Drucks inzwischen alternative Szenarien denkbar, wie ein späterer Saisonstart. «Wenn die Perspektive heisst, wir können erst im Oktober oder im November beginnen, dann ist das schlecht, aber wir hätten zumindest Planungssicherheit», sagte Adam.

Im Handball könne dies aber gar nicht funktionieren, unter anderem weil es wegen des Saisonabbruchs in diesem Jahr keine Absteiger gab. «Der Spielplan ist so dicht wie noch nie mit Europapokalspielen. Ich kann mir das alles nicht vorstellen mit einem Start erst am 1. Oktober», sagte Föste.

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