Am Samstag besiegt Istvan Szili den Deutschen Felix Sturm – und darf jetzt um den WM-Gürtel der IBO boxen. Im Interview mit Nau.ch spricht er über seine Ziele.
Istvan Szili
Istvan Szili (Mitte) besiegt Felix Sturm (links) in Dortmund klar. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Boxer Istvan Szili besiegt Felix Sturm in Dortmund und verdient sich seinen IBO-WM-Kampf.
  • Der 39-jährige Ungar wohnt seit über zehn Jahren in Basel.
  • Szili will gegen Lerrone Richards gewinnen – und den WM-Gürtel nach Basel holen.
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Vor 4000 Zuschauern in der Dortmunder Westfalenhalle lässt Istvan Szili dem Deutschen Felix Sturm keine Chance. Der 39-jährige Ungar lebt seit zehn Jahren in Basel – und beendet mit seinem Auftritt wohl Sturms (43) Box-Karriere.

Im Exklusiv-Interview mit Nau.ch analysiert Szili seinen Fight – und blickt voraus auf den IBO-WM-Kampf.

Istvan Szili
Mit 39 Jahren verdient sich Istvan Szili einen WM-Kampf um den IBO-Gürtel. - zVg

Nau.ch: Istvan Szili, herzlichen Glückwunsch zum Sieg gegen Felix Sturm! Wie blicken Sie auf Ihren grossen Kampf zurück?

Istvan Szili: Mit grossem Stolz und mit grossen Gefühlen. Der Kampf war der Höhepunkt einer langen und intensiven Vorbereitung. Viel Schweiss und Blut hat mich das gekostet. Das Ziel, diesen Kampf zu gewinnen, hatte ich jederzeit vor Augen. Dass es dann so gekommen ist, macht mich sehr glücklich.

Nau.ch: Trotz deutlicher Überlegenheit werteten die Kampfrichter eher knapp zu Ihren Gunsten– woran liegt das?

Istvan Szili: Klar hatte Felix Sturm einen gewichtigen Heimvorteil. Ich wusste: Wenn ich nicht mit K. o. gewinne, wird es auf den Punktezetteln knapp. Oder zumindest knapper, als es das im Ring Gezeigte hergibt. Wichtig waren mir hier jedoch die Rückmeldungen diverser Box-Profis und Box-Kenner, die mir gratulierten und mich als klaren Sieger sahen.

Nau.ch: Felix Sturm bleibt gegen Sie quasi chancenlos, kritisiert aber den Ringrichter – es habe unsaubere Aktionen gegeben. Ihre Meinung dazu?

Istvan Szili: Ich kenne Felix Sturm als fairen Sportler. Auch er hat mir fair zum Sieg gratuliert. Vermutlich war die Enttäuschung so gross, dass er sich unmittelbar nach dem Kampf zu einer solchen Aussage hat hinreissen lassen.

Istvan Szili
Istvan Szili (links) besiegt Felix Sturm in Dortmund. - Keystone

Nau.ch: Jetzt geht es gegen Lerrone Richards um den IBO-WM-Titel. Welche Chancen rechnen Sie sich aus?

Istvan Szili: Mein Leben ist gezeichnet von Herausforderungen. Ich habe diese immer angenommen und werde auch diese mit grosser Freude und Motivation angehen! Nach dem Kampf ist vor dem Kampf. So werde ich nach ein paar Tagen Erholung bereits zeitnah wieder ins Training einsteigen. Ich bin überzeugt, dass ich den IBO-Gürtel holen kann – und den WM-Titel nach Basel bringen werde!

Trauen Sie Istvan Szili den Sieg über Lerrone Richards zu?

Nau.ch: Sie wohnen seit über zehn Jahren in Basel, sind FCB-Fan und passionierter Marathonläufer. Was muss man sonst noch über Istvan Szili wissen?

Istvan Szili: Dass ich hier in Basel ein wunderbares Umfeld geniessen darf! Ich habe hier tolle Menschen, die mich in und neben dem Ring unterstützen. Mit meinem Engagement bei der Basler Boxakademie können wir zudem Jugendliche und Erwachsene ans Boxen heranführen. Oder aber solche, die eine Box-Karriere ansteuern wollen, aus- und weiterbilden.

FC Basel
Auch der FC Basel gratuliert seinem Fan zum Sieg. - instagram/fcb

Nau.ch: Auf Instagram und in den Medien werden Sie für Ihren Kampf in den höchsten Tönen gelobt, zum Beispiel gratuliert auch Box-Legende Axel Schulz. Was bedeutet Ihnen dieser doch eher späte Erfolg mit 39 Jahren?

Istvan Szili: Was lange währt wird, endlich gut. Mit 39 Jahren bin ich im guten Box-Alter angekommen, ich fühle mich extrem wohl und fit, verfüge jetzt über die nötige Erfahrung. Ich bin bereit für mein grosses Ziel, will den Weltmeister-Gurt nach Basel holen.

Zur Gratulation von Axel Schulz: Das ehrt mich sehr, Axel ist eine verdiente Grösse im Box-Business. Ich möchte an dieser Stelle auch nochmals ausdrücklich allen Freunden und Fans danken, die teilweise sehr weite Reisen unternommen haben, um mich in Dortmund zu unterstützen. Ich bin dankbar, und es berührt mich, dass ich auf diese Unterstützung – auch die meiner Sponsoren – zählen darf.

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