Olympische Spiele der Samurai
Drei Samurai Lehreranwärter erkämpfen sich den roten Gurt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lehreranwärterprüfung umfasst den gesamten Stoff von weiss, gelb, orange, grün und blau.
- Verschiedene Diszipline müssen gemeistert werden, um Erfolg zu haben.
- Die drei Samurais siegten gemeinsam.
Wo viele vor dem Fernseher sassen und begeistert die Olympischen Spiele in PyeongChang verfolgten, kämpften drei Samurais in Baar um den nächsten Gurt. Und es waren keine normale Gurtprüfungen, sondern die «olympische» Disziplin – den Lehreranwärter Rotgurt.
Der Tanz mit dem Feind
In dieser Disziplin geht es um alles – den gesamten Stoff vom weissen, gelben, orangen, grünen und blauen Gurt. Eine geballte Ladung Konzentration, Kondition und Durchhaltevermögen wurde vom Schulleiter, Stephan Krellmann, gefordert. Die drei Samurais, Matthias Scheibmayr, Markus Rüttimann und Jannik Reidy (aus Baar) spürten bereits zu Beginn der Prüfung die ersten Schweissperlen während der Grundschule. Diese beinhaltet mehrere Cuts (Schwerthiebe) und Stellungen. Als dieser Teil vollbracht wurde, ging es weiter mit der Laufschule (Schwerthiebe, Kicks und Techniken von einem Ende des Dojos zum anderen).
Nachdem die Blocks mit koreanischen Namen gekonnt gezeigt wurden, kam es zum ersten Highlight: die Formen. Das sind «Kämpfe» gegen einen unsichtbaren Feind, wie eine Art Tanz mit dem Feind. Diese neun Formen wurden jeweils zweimal vorgeführt. Der imaginäre Feind wurde kraftvoll geschlagen. Als Abschluss dieses Teils der Prüfung kamen die neun Kjukgum Techniken: choreographierte Kämpfe: zuerst vor dem Spiegel mit dem Metallschwert, danach mit dem Bambusschwert gegeneinander. Der Kihap (Kampfschrei) fehlte nicht und obwohl sie alle Waffenbrüder sind, sahen die Kämpfe ernst und aggressiv aus. Der Samurai-Geist brannte im Trio.
Und die Olympischen Spielen gingen weiter im Fernsehen. Die nächste Disziplin wurde gestartet, die Athleten der vorigen durften pausieren. Nicht so bei GKMAF Krellmann, denn die drei Athleten hatten nun den zweiten Teil der Prüfung zu absolvieren: MugiUpsi (waffenlose Techniken). Sie sind eben nicht nur mit dem Schwert geübte Kämpfer, sondern auch ohne. Gefühlte tausend Kicks, mehrere Abwehr- und Angrifftechniken und Choreographien standen noch auf der Agenda. Kombiniert mit Partnerübungen, um die Techniken einzusetzen, waren am Ende der vier Stunden alle Teilnehmer erschöpft. Sie hatten ihr Bestes gegeben und gaben nicht auf.
Wo bei den Olympischen Spielen nur eine Gold Medaille verteilt wird, erhielten alle drei den nächsten Gurt. Und so präsentierten sie gemeinsam den roten Gurt für das Gruppenfoto. So strahlten sie, erschöpft aber überglücklich: unsere Olympischen Samurais!