Ruedi Hediger tritt als Geschäftsführer des STV zurück
Die Quäl-Vorwürfe beim schweizerischen Turnverband (STV) sorgen für den nächsten Rücktritt. Geschäftsführer Ruedi Hediger geht Ende Jahr.
Das Wichtigste in Kürze
- STV-Geschäftsführer Ruedi Hediger tritt per Ende Jahr zurück.
- Sein Rücktritt ist auf die jüngsten Skandale im Schweizer Turnsport zurückzuführen.
Ruedi Hediger (63) tritt Ende Dezember 2020 von seiner Funktion als Geschäftsführer des Schweizerischen Turnverbandes (STV) zurück. Dies schreibt der Turnverband am Dienstagnachmittag in einer Medienmitteilung.
Hediger leitet die Geschicke seit 2008 und hatte dem Zentralvorstand seinen Rücktritt angeboten. Dieser beschloss an der ausserordentlichen Sitzung vom 9. November 2020, diesen zu akzeptieren.
Quäl-Vorwürfe beim STV
Zuletzt stand der Schweizerische Turnverband in grober Kritik. Grund dafür sind diverse Quäl-Anschuldigungen in der Rhythmischen Gymnastik und im Frauenkunstturnen in Richtung STV.
Vor Hediger fiel mit Felix Stingelin schon der Chef Spitzensport dem Skandal zum Opfer. Im Sommer musste schon Iliana Dineva, Nationaltrainerin in der Rhythmischen Gymnastik, gehen.
Ruedi Hediger äussert sich in der STV-Mitteilung: «Als Geschäftsführer trage ich dafür übergreifend die Verantwortung. Auch wenn die laufenden Untersuchungen noch nicht abgeschlossen sind.»
Und weiter: «Ich bedauere es, dass es unter meiner Führung zu Verfehlungen gekommen ist und Turnerinnen darunter gelitten haben. Dies tut mir ausserordentlich leid. Dies war nie unsere Absicht.»
In den kommenden Wochen würden demnach die bereits eingeleiteten Massnahmen im Bereich Werte und Ethik im Zentrum der Arbeiten des STV stehen – und nicht Personaldiskussionen.
Bis die Nachfolge von Hediger bestimmt ist, wird Kurt Hunziker, Chef Finanzen und stellvertretender Geschäftsführer des STV, 2021 interimistisch die operative Führung des Turnverbandes übernehmen.