Heute Samstag ab 9.50 Uhr kämpfen England und Südafrika um den WM-Titel im Rugby. Für die «Springboks» ist der Final mehr, als eine sportliche Angelegenheit.
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England und Südafrika spielen am Samstag um den WM-Titel im Rugby. Prinz Harry (links) ist ein grosser Fans des Sports. - Keystone/Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • England und Südafrika bestreiten am Samstag den Final der Rugby-WM in Yokohama (JPN).
  • Für die Springboks aus Südafrika hätte ein Sieg nicht nur eine sportliche Bedeutung.
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Heute Samstag um 10 Uhr geht es in Japan um die Wurst. England und Südafrika kämpfen um den WM-Titel im Rugby. Für einen wird das Endspiel keine einfache Angelegenheit: Rugby-Fan Prinz Harry.

Wem drückt Prinz Harry die Daumen?

Denn: Der bekennende Südafrika-Fan ist Schirmherr der Rugby Football Union. Das ist der nationale Sportverband für Rugby in England. Und in dieser Funktion wird er das englische Nationalteam im WM-Final gegen Südafrika unterstützen. Sagt zumindest der Buckhingham Palace.

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Prinz Harry ist ein grosser Rugby-Fan. - Keystone

Bei den «Springboks», dem Team aus Südafrika, geht es indes um mehr, als nur um den sportlichen Erfolg. Das Land könnte nach 1995 und 2007 zum dritten Mal Weltmeister werden. Das haben vorher nur die legendären All Blacks aus Neuseeland geschafft.

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Siya Kolisi ist Captain der Springboks, dem Rugby Team aus Südafrika. - Keystone

Image-Boost wie bei Mandela

Siya Kolisi als erster erfolgreicher schwarzer Kapitän eines südafrikanischen Rugby-WM-Teams würde Geschichte schreiben. Und seiner Nation einen Image-Booster voller Symbolik bescheren. So wie damals Nelson Mandela im Springbok-Trikot bei der Heim-WM 1995. Er überreichte dem weissen Kapitän Francois Pienaar den WM-Pokal.

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Ein Bild mit Symbolcharakter: Nelson Mandela 1995. - Keystone

Der «Weissen-Sport» wurde von Mandela als wichtiges Element beim Aufbau einer neuen Gesellschaft genutzt. Die Strahlkraft des Sports nutzte er geschickt für seine geplante Aussöhnung der Nation. Hollywood setzte ihm dafür mit dem Film «Invictus» ein Denkmal.

Rugby könnte gebeuteltes Südafrika vereinen

Auch der heutige Präsident Cyril Ramaphosa braucht so einen Moment, der die Nation wieder im Freudentaumel vereint. Denn er versucht er gerade mit aller Kraft, endlich aus der Misere zu kommen. Dies nach jahrelangem ökonomischem Niedergang unter seinem Vorgänger Jacob Zuma.

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Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa. - Keystone

Der Niedergang zwang die einst so stolze Nation zu Boden. Und sie leidet unter ihrer Schuldenlast und auf Rekordniveau steigenden Arbeitslosen- und Kriminalitätsraten. In den kommenden Tagen droht dem Land auch noch eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit auf Ramschniveau.

Präsident Ramaphosa will WM-Titel feiern

Die Rugby-Legende Bryan Habana ordnete beim «Guardian» einen möglichen WM-Triumph ein. «So eine Inspiration wäre für unser Land immens bedeutend, auf einer Linie mit Mandela 1995. Wenn nicht sogar noch grösser.»

Denn ein WM-Titel könnte auch das ramponierte Ansehen des Landes im Ausland wieder aufpolieren. Und endlich zu Hause wieder für positive Stimmung sorgen.

Präsident Ramaphosa gibt sich bereits siegessicher. «Ich komme, um diese Webb-Ellis-Trophäe mit euch in die Höhe zu recken.» Das versprach er Teamkapitän Kolisi in einer Video-Konferenz.

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