Stindl: «Elfmeter in diesem Stadion schiesst man links unten»

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Italien,

Vaterfreuden, Elfmetertor, Comeback nach sechs Monaten - Gladbachs Kapitän Lars Stindl erlebte einen unglaublichen Tag und zeigte einmal mehr, warum er der Leader im Team ist.

Lars Stindl rettete Gladbach in letzter Minute einen Punkt bei AS Rom. Foto: Marius Becker/dpa
Lars Stindl rettete Gladbach in letzter Minute einen Punkt bei AS Rom. Foto: Marius Becker/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstagmorgen war Lars Stindl wegen der bevorstehenden Geburt des zweiten Kindes noch in der Heimat bei seiner Ehefrau, zwölf Stunden später bewahrte der Kapitän von Borussia Mönchengladbach sein Team in Rom vor dem drohenden Aus in der Europa League.

«Dass das Drehbuch so ist, ist eine wunderschöne Geschichte für Lars, und die Mannschaft hat sich das auch verdient», sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl nach dem glücklichen, aber verdienten 1:1 (0:1) des Bundesliga-Tabellenführers beim dreimaligen italienischen Meister AS Rom.

Stindl war nach dem ganzen Rummel und der kurzfristigen Anreise erleichtert. «Ich hatte den Trainer gefragt, ob man den Aufenthalt für mich in Italien ein bisschen verkürzen könnte, weil wir Anfang der Woche unser zweites Kind erwarten. Und da man das nicht so planen kann, bin ich dann morgens noch im Krankenhaus gewesen, da war alles okay, und dann bin ich nachgereist», sagte der 31-Jährige, der einen völlig unberechtigten Handelfmeter in der fünften Minute der Nachspielzeit cool verwandelte.

Für Trainer Marco Rose war es überhaupt keine Frage, seinem Spieler diese Zeit zu geben. «Solche privaten Sachen gehen immer vor», meinte Borussias Coach. Beeindruckt hat Rose, mit welcher Selbstverständlichkeit sein Kapitän den Ball nach dem Elfmeterpfiff an sich nahm. «Das spricht für ihn. Darum ist er unser Kapitän, weil er Verantwortung übernimmt», meinte Rose.

Dabei erwies sich Stindl einmal mehr als Italien-Schreck. 2017 schoss er die Gladbacher mit drei Toren beim AC Florenz ins Achtelfinale, diesmal legte er mit einem wichtigen Treffer vielleicht den Grundstein für den erneuten Einzug in die nächste Runde. «Ja, das liegt mir ganz gut. Ich habe das genossen, in diesem Stadion mit unseren vielen Fans.»

Und in Erinnerung an den historischen Ort hatte der Nationalspieler gleich noch ein Schmankerl parat. «Elfmeter in diesem Stadion schiesst man links unten», sagte Stindl in Anspielung auf den von Andreas Brehme 1990 im WM-Finale verwandelten Strafstoss an gleicher Stätte zum 1:0-Sieg gegen Argentinien.

Es war ein grosser Abend im Dauerregen von Rom für Gladbachs verlässlichen Profi, der gerade erst nach sechsmonatiger Pause wegen eines Schienbeinbruchs seinen zweiten Kurzeinsatz hatte und zuletzt vom Glück nicht gerade verfolgt war. Im Vorjahr hatte er eine ähnlich schwere Verletzung, verpasste die WM und fiel etwa fünf Monate aus.

Auch damals feierte er ein spektakuläres Comeback mit einem Treffer beim 3:0-Sieg beim FC Bayern München. «Es war nach der ganzen Verletzungszeit nicht einfach, sich wieder heranzuarbeiten», gab Stindl zu. «Aber diese Erlebnisse wie heute, das sind die Gefühle, die du als Fussballer erleben möchtest.»

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