Triathlon in Tokio wird wegen Hitze verkürzt
In knapp einem Jahr beginnen in Tokio die Olympischen Spiele. Die Hitze ist aber ein Problem – auch beim Triathlon, der als Testevent durchgeführt wurde.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Test-Triathlon für Olympia 2020 in Tokio wurde die Laufstrecke halbiert.
- Grund dafür ist die Hitze – diese störte auch Athleten bei anderen Testevents.
Die extreme Sommerhitze bereitet den Organisatoren der Olympischen Spiele 2020 schon jetzt grosse Sorgen. So wurde die Laufstrecke bei einem Testwettkampf der Triathletinnen in Tokio um die Hälfte auf fünf Kilometer verkürzt. Dies, wegen der hohen Temperaturen und ihrer möglichen Folgen für die Sportlerinnen und das Publikum.
«Es gab vollen Konsens über die Entscheidung, die Laufstrecke unter Berücksichtigung der Gesundheit der Athleten auf 5 km zu verkürzen.» Dies erklärte der Weltverband ITU am Donnerstag. ITU-Sportdirektor Gergely Markus schloss eine ähnliche Massnahme für 2020 nicht aus.
Athletin mit Hitzeschlag
Die Extrem-Bedingungen forderten beim Triathlon unter den Starterinnen ein Opfer. Die Französin Cassandre Beaugrand musste nach dem Zieleinlauf mit Verdacht auf Hitzeschlag ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Potsdamerin Laura Lindemann liess sich beim Triathlon durch die schwierigen Umstände nicht beirren. Der 23-Jährige sicherte sich als Sechste das Olympia-Ticket für 2020. Lindemann erfüllte mit der Platzierung unter den besten 12 das Kriterium des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Triathlon: Eigentliche Siegerinnen disqualifiziert
Die ehemalige Sprint-Europameisterin lag mit 1:41:27 Stunden 1:08 Minuten hinter Flora Duffy aus Bermuda. Duffy war nach der Disqualifikation der Britinnen Jessica Learmonth und Georgia Taylor-Brown zur Siegerin erklärt worden.
ITU-Sportdirektor Markus machte sich indes schon Gedanken über das olympische Rennen. «Die Sicherheit der Athleten hat Vorrang», betonte der Ungar. Man werde möglicherweise neben einer Verkürzung der Strecke auch eine zeitliche Vorverlegung vorschlagen.
Zu hohe Wassertemperaturen
Wenige Tage zuvor hatten sich die Freiwasserschwimmer bei einem Testwettkampf über zu hohe Wassertemperaturen beklagt. Der Schwimm-Weltverband sagte daraufhin einer Überprüfung zu. Zudem kündigte der Verband an, eine Startzeit sehr früh am Morgen in Erwägung zu ziehen.
Auch bei einem Test der Dressurreiter gab es aus Sorge über die Hitze Forderungen nach einem früheren Startbeginn gegen 6.00 Uhr. Das berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press.
Schwere Folgen der Hitze
Die schwüle Sommerhitze macht nicht nur den Athleten zu schaffen. Zehntausende mussten in Japan ins Krankenhaus. Einige meist ältere Menschen starben an den Folgen der Hitze.
Die Spiele in Tokio finden vom 24. Juli bis 9. August 2020 statt – ausgerechnet in der heissesten Zeit des Jahres in Japan.