Unglück in Nachtclub überschattet Schwimm-WM

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Südkorea,

Mehrere Athleten der Schwimm-WM im südkoreanischen Gwangju feiern zum Ausklang der Wettkämpfe in einem Nachtclub. Doch plötzlich stürzt ein Balkon in den Räumlichkeiten ein. Der Deutsche Schwimm-Verband zeigt sich bestürzt.

Zwei Menschen kamen bei dem Unglück in dem Nachtclub in Gwangju ums Leben. Foto: Chun Jung-In/Yonhap
Zwei Menschen kamen bei dem Unglück in dem Nachtclub in Gwangju ums Leben. Foto: Chun Jung-In/Yonhap - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein tödliches Unglück in einem Nachtclub nahe dem Athletendorf der Schwimm-WM im südkoreanischen Gwangju hat das sportliche Grossereignis überschattet.

Zwei Menschen kamen nach Berichten südkoreanischer Sender ums Leben, als in der Nacht zum Samstag eine Besucherplattform des Clubs «Coyote Ugly» einstürzte. Der Rundfunksender KBS berichtete, weitere 17 Gäste seien verletzt worden, darunter auch Sportler der Weltmeisterschaften - hauptsächlich aus der Wasserball-Sparte.

Bei den deutschen Wasserballern löste die Tragödie Betroffenheit aus. «Heute beim Frühstück war eine ziemlich bedrückende Stimmung», sagte Nationaltorwart Moritz Schenkel nach der 6:11-Niederlage seiner Mannschaft im Spiel um Platz sieben gegen Griechenland. «Wir haben es heute Morgen sofort aus den sozialen Medien mitgekriegt nach dem Aufstehen. Ich glaube, es ist ziemlich tragisch, was dort passiert ist.» Er gehe davon aus, dass am Samstagabend keiner rausgehen werde. «Weil wir gar nicht wissen, wie wir mit der Situation umgehen sollen», sagte Schenkel. 

Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft waren nach Angaben des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) am vorletzten Wettkampftag nicht am Unglücksort. «Wir sind alle zutiefst bestürzt. Unser ganzes Mitgefühl gilt den Verletzten und weiteren Betroffenen», hiess es in einer DSV-Mitteilung.

Nach ersten Angaben des WM-Organisationskomitees wurden sieben Athleten, die sich in dem Club aufhielten, leicht verletzt. Die meisten Sportler und Sportlerinnen seien nach dem Unglück wieder sicher ins Athletendorf zurückgekehrt. Einer habe aber noch im Krankenhaus bleiben müssen, teilte das OK mit.

Unter der Plattform in dem Club hätten zum Zeitpunkt des Einsturzes Gäste gestanden, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Die Polizei untersuche jetzt, ob die Plattform, die etwa 2,50 Meter über dem unteren Geschoss angebracht gewesen sei, eventuell illegal erweitert worden sei. Die Ermittler vermuten demnach, dass der Balkon unter der Last zahlreicher Gäste einbrach. Es hätten sich etwa 100 Personen darauf befunden.

Bei den Todesopfern handelt es sich laut Yonhap um zwei südkoreanische Clubgäste. Einer sei am Unglücksort tot geborgen worden, der andere sei in einem Krankenhaus gestorben.

«Alles war normal, als es im wahrsten Sinn des Wortes unter unseren Füssen eingestürzt ist», sagte der Kapitän des Wasserball-Teams aus Neuseeland, Matt Small, dem neuseeländischen Sender Radio Sport. Keines der sieben oder acht Mannschaftsmitglieder sei verletzt worden. «Doch jeder von uns ist ein bisschen erschüttert.»

Unter den mehr als 350 Gästen des Clubs waren den Berichten zufolge auch WM-Teilnehmer aus den USA, Neuseeland, den Niederlanden, Italien und Brasilien. «Das ist eine schreckliche Tragödie», sagte der Chef der US-Wasserballer, Christopher Ramsey, in einer Erklärung. Spieler und Spielerinnen hätten in dem Club die Goldmedaille des US-Damenteams gefeiert.

Der Schwimm-Weltverband erklärte: «Die FINA überprüft die Situation sorgfältig und wird alle Massnahmen einleiten, um die Gesundheitsversorgung sicherzustellen und Hilfe bereitzustellen, wann immer es nötig ist.»

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