Vendée Globe: Boris Herrmann kollidiert mit Fischerboot!
Schockmoment bei Vendée Globe! Der Weltumsegler Boris Herrmann kollidiert kurz vor dem Ziel mit einem Fischerboot.
Das Wichtigste in Kürze
- Boris Herrmann kollidiert bei der Vendée Globe mit einem Fischerboot.
- Der Hamburger verliert dadurch seine Chance auf einen Podiumsplatz.
- Nach dem Schock kämpft der Weltumsegler nun um den vierten Platz.
Weltumsegler Boris Herrmann kollidierte bei der Regatta Vendée Globe mit einem Fischerboot. Nun hat er seine Chance auf das Podium verloren. Nach dem Schock kämpft der Hamburger bei seiner Premiere noch um Platz vier. Der Gewinner steht schon fest.
Den Schreck über den Zusammenstoss mit dem Fischerboot hatte Boris Herrmann nach einigen Stunden überwunden. Doch war dem Solo-Weltumsegler am Donnerstagmorgen bewusst, dass die Chance bei der Vendée Globe auf auf den Sieg dahin waren. «Das war der schlimmste Alptraum», erzählte der Hamburger über die Kollision mit dem Trawler am Mittwochabend.
Boris Herrmann: «Es ist ziemlich herzzerreissend»
Der 39-Jährige hätte bei seiner Vendée-Globe-Premiere Historisches schaffen können. Er hoffte bei der neunten Auflage des Rennens als erster in die Sieg-Phalanx der Franzosen einzubrechen. Doch nun segelt er am Donnerstagmorgen mit seiner Yacht «Seaexplorer - Yacht Club de Monaco» nur noch um Platz vier.
«Ich habe in den Tagen zuvor wie ein Löwe gekämpft. Vielleicht komme ich nie wieder so dicht an einem Podiumsplatz heran?», sagte er.
Mit reduzierter Geschwindigkeit wegen der Schäden an seinem Boot kam Herrmann dem Ziel in Les Sables-d'Olonne näher. Als Ankunftszeit wurde der Vormittag errechnet. «Es ist ziemlich herzzerreissend, aber wir werden es schaffen», sagte Herrmann.
Vendée Globe: Franzose Yannick Bestaven gewinnt
Als er noch auf dem Wasser war, wurde der Franzose Yannick Bestaven zum Sieger erklärt. Der 48-jährige Skipper («Maître Coq IV») erreichte in der Nacht 7:43 Stunden nach seinem Landsmann Charlie Dalin («Apivia») das Ziel. Doch reichte ihm eine Zeitgutschrift von 10:15 Stunden auf die Gesamtsegelzeit zum Erfolg.
Dalin hatte am Mittwochabend die Ziellinie gekreuzt. Der 36-Jährige beendete das Rennen über 28.267,88 Seemeilen nach 80 Tagen, 6 Stunden, 15 Minuten und 47 Sekunden. Als Zweiter kam Louis Burton («Bureau Vallee 2») an.
Herrmanns unheilvolle Begegnung mit dem Fischerboot geschah etwa 90 Seemeilen vor dem französischen Küstenort. «Ich habe an einer riesigen Wand hochgeschaut», schilderte Herrmann die bangen Momente später.
Kollision mit Fischerboot
Unter anderen verfing sich ein Vorsegel in den Kränen des Trawlers, eines seiner Foils (Tragflügel) brach. Dazu hörte er seinen Ausleger mehrfach in die Bordwand des anderen Bootes hämmern. «Es waren echte Schockmomente», erzählte er.
Zu seinem Glück schob sich die Rennyacht am anderen Boot vorbei, der Mast blieb stehen. Herrmann und die Besatzung des Trawlers blieben bei dem Unfall unverletzt. Zu dem Zeitpunkt des Vorfalls war er Dritter.
Wegen einer Zeitgutschrift von sechs Stunden hatte er sogar noch Chancen auf den Sieg. Herrmann und Bestaven erhielten die Gutschriften wegen ihrer Beteiligung an der Rettungsmission für Kevin Escoffier in der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember.
Herrmanns Alarmsystemte haben bis dahin gut funktioniert. Warum sie versagten und ihn nicht rechtzeitig aus dem Schlaf rissen, wusste er sich zunächst nicht zu erklären. Nach ersten schnellen Reparaturen erklärte er einigermassen gefasst, er segle dem Ziel nun langsamer entgegen. Dort warteten schon seine Frau Birte Lorenzen-Herrmann, die sieben Monate alte Tochter Malou und Familienhund Lilli.