Weltmeister Frenzel: «Den Druck scheine ich zu brauchen»
Eric Frenzel ist nicht nur der erfolgreichste WM-Kombinierer in der Geschichte, sondern in Seefeld schier unschlagbar. Sein sechster Weltmeistertitel war gleichzeitig sein 14. Einzelsieg in Tirol.
Das Wichtigste in Kürze
- Eric Frenzel hat sich in Seefeld mit seinem sechsten Titel in der Nordischen Kombination vorerst zum erfolgreichsten Athleten in der WM-Geschichte dieser Disziplin gekrönt.
Im Interview spricht der 30-Jährige Sachse über den Stellenwert des Titels sowie das Geheimnis seiner Seefelder Erfolge.
Sie haben alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt in der Kombination. Wo ist diese Goldmedaille unter den vielen anderen einzuordnen?
Eric Frenzel: «Das ist extrem schwierig zu beantworten. Ich bin dankbar, dass es wieder so aufgegangen ist. Die vergangenen Wochen waren sehr hart und es war nicht immer leicht, daran zu glauben. Meine Familie hat sehr auf mich verzichten müssen und ich bin dankbar, dass ich ihr das in dieser Form zurückgeben konnte.»
Es war wie im vergangenen Jahr vor Olympia das Springen, dass einfach nicht perfekt gelingen wollte. Was ist passiert, dass es wieder geklappt hat?
Frenzel: «Es war ein Tag, den man sich gerne erträumt. Dass es so aufgeht, ist dann eher selten. Die Situation war ähnlich wie in Südkorea, trotzdem kann man das nicht planen, dass es wieder so aufgeht. Wir haben mit meinem Heimtrainer Frank Erlbeck versucht, das Ganze noch einmal rumzubiegen. Für uns war es wichtig, noch einmal alles zu probieren. Wir waren in Planica und haben dort versucht, noch einmal den Grundstock zu legen um an die anderen heranzukommen. Das ist auf den letzten Drücker passiert.»
Seefeld liegt Ihnen besonders. Es war der 14. Einzelsieg in Tirol. Der Weltverband FIS hat Sie vom König zum Kaiser von Seefeld gemacht. Was ist das Geheimnis Ihrer Erfolge hier?
Frenzel: «Ich liebe es, hier zu sein und mag alles hier. Aber die Schanze und die Loipe hatten heute nichts mehr mit denen zu tun, auf denen ich vorher erfolgreich war. Der Titel König von Seefeld ist eher Druck, aber den scheine ich zu brauchen.»