Ambri-Piotta vor der umfangreichsten Saison seiner Klubgeschichte

Ambri-Piotta steht vor der spektakulärsten Saison seiner 82-jährigen Klubgeschichte. Die Tessiner treten in vier Wettbewerben an.

Ambri Piotta
Die Spieler von Ambri-Piotta nach dem Playoff-Aus gegen den EHC Biel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der HC Ambri-Piotta steht vor einer umfangreichen Saison.
  • Der Verein ist gleich in vier Wettbewerben engagiert.

Ambri-Piotta tanzt in der kommenden Saison auf vier Hochzeiten. Die Leventiner bereiten sich aktuell auf eine Marathon-Aufgabe mit Meisterschaft, Schweizer Cup, Champions League und Spengler Cup vor.

Der ewige Underdog im Schweizer Eishockey steht für die herbe Gotthard-Region. Es sind alte, aber nicht veraltete Werte, die hochgehalten werden in der Nordtessiner Gemeinde Quinto.

«Kämpfen und tapfer sein», nennen es die Fans. Der Klub besinnte sich auf die eigenen Wurzeln zurück und installierte Trainer Luca Cereda und Sportchef Paolo Duca. Seither ist die Nähe der Fans zum Team und dem Klub wieder stärker geworden.

Präsident Lombardi: «Viva l'Ambri»

Über 5000 Anhänger sind auch heuer an die Zusammenkunft der «Famiglia Biancoblu» gekommen. Der Anlass vom Sonntagabend ist seit Jahren weit über die Kantonsgrenzen hinweg Kult. Mit «Viva l'Ambri» begrüsst Präsident Filippo Lombardi die Anhänger.

Es wird die zweitletzte Saison für Ambri-Piotta in der altehrwürdigen Arena. Danach erfolgt der Umzug in die Gegend des alten Flugplatzes. Dort sind die Bauarbeiten seit einigen Monaten im Gang und mittlerweile der Aushub vollzogen ist.

Jeder Spieler erhält in der Valascia sein Heimtrikot für die kommende Saison aus den Händen von Lombardi. Und streift es sich unter Applaus der Fans gleich über. Der CVP-Ständerat steht vor seiner elften Saison als Vereinsoberhaupt, was Klubrekord ist. «Es wird eine harte, ja die schwierigste Saison überhaupt seit ich Präsident bei Ambri bin», kündigt er an.

Liga-Topskorer Kubalik hat Ambri-Piotta verlassen

Die Biancoblu sind gefordert wie nie zuvor. Sie werden zumindest bis Ende Jahr mehr Wettbewerbsspiele ausgetragen haben als jedes andere Schweizer Eishockey-Team. Und nach dem Abgang von Liga-Topskorer Dominik Kubalik dürften sie wieder auf dem Boden der Tatsachen landen.

Vielerorts wird den Leventinern gar ein Einbruch prophezeit - spätestens nach dem Spengler Cup im Januar. «Wir machen uns keine Illusionen», gibt Lombardi zu. «Doch wir werden immer mit Leidenschaft kämpfen. Für unsere Geschichte und für unseren Klub», verspricht Lombardi.

Das Ziel ist trotz des fünften Rangs der Vorsaison wieder der Klassenerhalt. «Wir wissen, woher wir kommen und wer wir sind», sagt Lombardi. Wettbewerbsfähig will man aber auch auf internationalem Niveau sein. Wo man in der Champions-League-Gruppenphase gegen Schwedens Topteam Färjestad sowie den Vorjahres-Finalisten München nur Aussenseiter ist.

Zuspruch für Trainer Luca Cereda

Das Rekord-Pensum für Ambri-Piotta mit vier Wettbewerben sieht indes nur schon bis Ende November rund 30 Ernstkämpfe vor. Also bereits deutlich mehr als die Hälfte der Anzahl Qualifikationsspiele (25). müssen einkalkuliert werden.

Trainer Cereda, der von den Fans bei der Team-Präsentation den grössten Zuspruch erhält, sagt: «Das Energiemanagement wird natürlich wichtig sein. Von der Physis her sehe ich keine Probleme. Und mittel- und langfristig wird uns die kommende Saison mit den gesammelten Erfahrungen besser machen.»

Gezielte Be- und Entlastung für jeden einzelnen Akteur ist indessen auf und neben dem Eis gefragt. Es gilt auch die mentale Erschöpfung zu vermeiden. Schliesslich will Ambris Headcoach auch in der kommenden Marathon-Saison mit seinem Team auf dem Eis Präsenz markieren. Dem Gegner soll mit hoher Intensität möglichst viel Spielraum genommen werden.

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