Ausschreitungen bei Eishockey-Spiel fordern mehrere Verletzte
Bei einem Eishockey-Spiel zwischen den Teams Ambri-Piotta und Lugano kam es zu Ausschreitungen mit mehreren Verletzten.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitagabend kam es beim Spiel zwischen Ambri und Lugano zu Verletzten.
- Bei den Ausschreitungen wurden auch Mitarbeitende von RSI angegriffen.
- Es kam zu mehreren Festnahmen.
Bei den Ausschreitungen am Tessiner Derby zwischen Ambri und Lugano am Freitagabend gab es mehrere Verletzte. Die Polizei musste eingreifen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Mehrere Anwesende erlitten leichte Verletzungen, vor allem am Gehör, wie die Tessiner Polizei am Samstag mitteilte. Sie wurden von der Sanität betreut.
Gemäss Angaben des Tessiner Senders RSI waren Mitarbeitende betroffen, welche die Spiele filmten und nach der TV-Übertragung mit Aufräumen beschäftigt waren. Sie alle stünden unter Schock, teilte RSI am Samstag mit. Drei von ihnen seien verletzt worden. Der Sachschaden sei gering.
Der Sender verurteilte den «Angriff auf ihre Mitarbeiter und Produktionsmittel aufs Schärfste». Nach der Untersuchung der Polizei will er über Massnahmen entscheiden.
Die Partie in der ausverkauften Gottardo Arena mit über 6700 Zuschauenden endete 2:1 für Ambri-Piotta. Der Club rückte neu auf den 2. Platz in der National League vor. Lugano belegt den 5. Platz.
Polizei ermittelt
Die Ausschreitungen begannen bereits vor dem Spiel, als sich rund 400 Lugano-Fans vor dem Stadion versammelten. Sie zündeten Pyros und warfen Flaschen auf die Polizei.
Später in der Nacht kam es auch in Rivera südöstlich von Locarno zu Ausschreitungen. Dabei gingen laut der Polizei gegen 01.30 Uhr vor einer öffentlichen Einrichtung etwa zwanzig Menschen aufeinander los. Unter ihnen waren Fans der beiden Eishockeyclubs aus dem Kanton, von Lugano und Ambri.
Als mehrere Polizeipatrouillen eintrafen, hatte sich die Situation normalisiert. Mehrere Beteiligte waren schon nicht mehr vor Ort, wie die Ordnungshüter mitteilten.
Die Polizei leitete umfangreiche Ermittlungen ein. Sie will Zeugenaussagen beziehen und sich Videoüberwachungsaufnahmen ansehen, um laut Mitteilung alle Beteiligten zu identifizieren. Weitere Angaben wollte die Polizei vorerst nicht machen.
Polizeigrossaufgebot kann Ausschreitungen bei Spiel nicht verhindern
Die Rivalität zwischen den beiden Tessiner Clubs hat eine lange Geschichte, das Derby gilt als eines der brisantesten in der Schweiz. Die Spannungen zwischen den Fanlagern sind oft spürbar.
Deshalb wurden schon vorab erhöhte Sicherheitsmassnahmen festgesetzt, die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort. Dennoch konnten die Krawalle nicht verhindert werden.
Nach Angaben von «Ticinonews» wurden mehrere Personen festgenommen. Die genaue Anzahl der Verhaftungen ist noch unklar.
Stadionverbot für Randalierer wahrscheinlich
Die Verantwortlichen beider Clubs verurteilten die Gewalt scharf. «RSI» zitiert den Präsidenten von Ambri-Piotta, Filippo Lombardi, der die Vorfälle als «inakzeptabel und beschämend» bezeichnete.
Die Liga kündigte eine gründliche Untersuchung an, mögliche Sanktionen gegen die beteiligten Vereine werden geprüft. «Le Matin» berichtet, dass Stadionverbote für die Randalierer wahrscheinlich sind.