EHC Biel Coach Antti Törmänen nach dem Ausscheiden und mit Vorausblick
Der Frust über den verpassten Finaleinzug weicht in Biel langsam dem Stolz über das Geleistete: Immerhin spielte der EHC Biel die erfolgreichste Saison seit dem Wiederaufstieg vor zehn Jahren. Playoff-Halbfinals gabs im Seeland zuletzt vor 28 Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der EHC Biel blickt auf die erfolgreichste Saison seit dem Wiederaufstieg zurück.
- Die Seeländer standen seit 28 Jahren erstmals wieder im Playoff-Halbfinal.
- Coach Antti Törmänen ist immer noch enttäuscht, sieht aber auch die positiven Dinge.
In Biel lief es im Hockey in dieser Saison so rund, dass einige Fans bereits vom Meistertitel oder zumindest vom Finaleinzug träumten. Ganz aus der Luft gegriffen waren diese Träume nicht: Immerhin führte der EHC Biel in der Playoff-Halbfinal-Serie gegen den HC Lugano mit 2:0.
Und dann kam doch alles anders: Lugano gewann viermal in Folge, qualifizierte sich für die Finalserie und bescherte dem EHC Biel den harten Aufprall zurück auf den Boden der Tatsachen.
Enttäuscht oder stolz?
Rein objektiv betrachtet darf der EHC Biel stolz auf die Saison sein: Es die beste seit dem Wiederaufstieg vor zehn Jahren und gar die erstmalige Halbfinal-Qualifikation seit 28 Jahren. Nau fragt bei Coach Antti Thörmänen nach, welche Gefühlslage überwiegt. Sein Fazit: «Wir sind immer noch enttäuscht und frustriert. Langsam versuchen wir aber, die guten Dinge der Saison zu sehen.»
Antti Törmänen ist seit Dezember 2017 Trainer vom EHC Biel. Wie erklärt er sich, dass diese Saison so erfolgreich für die Mannschaft verlief? «Als ich in Biel anfing, merkte ich sofort, dass in der Kabine eine gute Stimmung herrscht.» Er habe dann versucht, jedem Spieler zu seinen Bestleistungen zu verhelfen. «Ich habe alle mit einbezogen. Alle vier Linien und auch jeder einzelne Spieler sind wichtig im Erfolgspuzzle.»
Hiller-Effekt?
Bestverdienender Spieler und wichtigste Stütze im Biel-Team ist Jonas Hiller. Für den 36-jährigen Goalie ist es die zweite Saison bei den Bielern. Doch im dritten Spiel der Halbfinal-Serie hält Hiller nicht, was man vom ihm erwartet: Biel führt mit 3:0 und verliert dann doch mit 3:6.
Dies war die Wende in der Playoff-Halbfinalserie. Denn: Nach dieser Heim-Niederlage nahm die Siegesserie von Lugano ihren Lauf. Und Hiller? Im vierten Spiel trifft ihn ein Puck so hart an der Maske, dass er auf dem Eis liegen bleibt und das letzte Drittel nicht mehr spielt. Erst im sechsten Spiel kehrt er zurück. Verlor Biel wegen Hiller?
«Nein, das denke ich nicht. Wir sind ein Team und da steckten andere Dinge dahinter.» Für Törmänen ist aber klar, dass einige Situationen den weiteren Serie-Verlauf beeinflusst haben und einige Spieler langsam auch etwas ausser Puste waren. Schliesslich standen viele Spieler zum ersten Mal überhaupt in einem Playoff-Halbfinal.