Eisbrecher mit ZSC Goalie Niklas Schlegel

Denis Jeitziner
Denis Jeitziner

Zürich,

ZSC Lions-Goalie Niklas Schlegel wurde bereits als 16-Jähriger mit mentalem Training konfrontiert und konnte nichts damit anfangen – heute schwört er darauf.

Lukas Schlegel
Lukas Schlegel im Dress der ZSC Lions. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nau stellt in der Rubrik «Eisbrecher» Fragen an Hockey-Cracks.
  • ZSC-Goalie Schlegel erzählt vom Motivations-Training und der eigenen Persönlichkeit.

Nau.ch: Was unterscheidet die Eishockey-Goalies von den Feldspielern?

Niklas Schlegel: Wir Torhüter dürfen uns keine Fehler leisten. Als ich als 16-Jähriger erstmals mit einem Mental-Trainer Kontakt hatte, wusste ich nicht recht, was das soll.

Heute weiss ich, wie wichtig mentales Training gerade für einen Torhüter ist. Weil wir mental robuster sein müssen als ein Feldspieler, ist es schlicht unabdingbar. Ich habe mittlerweile Bücher gelesen, viele Sachen ausprobiert und vor allem immer wieder Neues dazugelernt.

Nau.ch: Woher nehmen Sie den Antrieb für Ihren Sport?

Niklas Schlegel: Mein Weg war quasi vorgegeben. Sowohl mein Vater als auch meine Mutter spielten Eishockey. Meine jüngere Schwester spielt übrigens auch. Ich hatte also keine Chance...

Im Ernst: Ich muss mich beispielsweise nie motivieren, ins Training zu fahren. Schliesslich kann ich tun, was ich mir immer erträumt habe. Hockey ist meine grosse Leidenschaft.

Nau.ch: Wie entwickelt man eine eigene Persönlichkeit?

Niklas Schlegel: In erster Linie versuche ich, mich selbst zu sein und zu bleiben. Klar, man braucht für die eigene Entwicklung technische Voraussetzungen und Talent. Aber sonst muss man versuchen, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

Schliesslich müssen Torhüter Vertrauen vermitteln. Meine Mitspieler wollen sich auf mich verlassen können und müssen spüren, dass ich stets bereit bin.

Niklas Schlegel
ZSC-Goalie Niklas Schlegel (rechts) im Spiel gegen Fribourg-Gottéron. - Keystone

Nau.ch: Was war die wichtigste Entscheidung Ihrer Karriere?

Niklas Schlegel: Ich durfte alles ausprobieren. Als Kind sollte man möglichst polysportiv sein und das durfte ich. Ich war auch mal Feldspieler, konnte mich aber danach selbst entscheiden, ob ich ins Tor wollte oder nicht.

Mein Vater wollte, dass ich Torhüter werde wie er. Meine Mutter tendierte eher zu Feldspieler, weil sie selbst Stürmerin war. Später entschied ich mich, nicht beim ersten Angebot den Verein zu wechseln.

Dadurch konnte ich viel Spielpraxis und Erfahrungen sammeln und meine Entwicklung bei meinem Stammverein ZSC Lions weiterführen. Dieses Vorgehen hat sich bewährt.

Nau.ch: Welche Ticks pflegen Sie vor, während und nach dem Spiel?

Niklas Schlegel: Nicht Spezielles. Ich zelebriere vielmehr gewisse Routinen, die meinem Körper gut tun. In der Matchvorbereitung pflegt dann jeder Spieler seine eigenen Rituale. Die einen essen immer eine halbe Banane, andere berühren den Pfosten je dreimal.

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