Eishockey: Die grosse Vorschau zur National League 2018/2019

Jan Weisstanner
Jan Weisstanner

Bern,

Heute Abend wird wieder über das Eis geflitzt – die Eishockey-Saison beginnt! Nau nimmt die Teams unter die Lupe und wagt die Prognose.

Chris Baltisberger von den ZSC Lions setzt sich gegen Gatean Haas vom SC Bern durch.
Chris Baltisberger von den ZSC Lions setzt sich gegen Gatean Haas vom SC Bern durch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vorschau zur National League 2018/2019
  • Die ZSC Lions steigen als Titelfavorit in die neue Spielzeit.

HC Ambri-Piotta: Rang 11

Die Leventiner haben das Budget reduziert, setzen die Strategie des langfristigen Denkens unter Trainer Luca Cereda und Sportchef Paolo Duca fort. Nominell wurde das Team nicht verbessert, man hat gespart. Ambri setzt auf Automatismen, auf starke Torhüter und die Ausländerpositionen, wobei Daniel Manzato (Tor) und Dominik Kubalik (Sturm) klar im Fokus stehen. Und doch wird der Erfolg noch auf sich warten. Die Fans werden es aber (erneut) verzeihen.

SC Bern: Rang 2

Zweimal haben die Berner den Titel geholt – im letzten Jahr aber enttäuscht. Die Abgänge haben die Mutzen aber geschickt ersetzen können, die Verpflichtung von Jan Mursak ist interessant. Kann sich der Slowene ins Team integrieren, wird er für Furore sorgen. Leonardo Genoni ist zwischen den Pfosten eine Lebensversicherung. Es bahnt sich ein Zweikampf mit den Lions an.

Goalie Leonardo Genoni und Trainer Kari Jalonen wollen mit dem SCB den Meisterthron zurückholen.
Goalie Leonardo Genoni und Trainer Kari Jalonen wollen mit dem SCB den Meisterthron zurückholen. - keystone

EHC Biel: Rang 3

Kann der EHC Biel die Wahnsinns-Saison des letzten Jahres bestätigen? Auf dem Papier sind die Seeländer noch stärker einzuschätzen. Mit Damien Brunner, Damien Riat, Mike Künzle und Anssi Salmela konnte man gleich vier beliebte Spieler verpflichten. Trainer Antti Törmänen weiss, wie er das Team zu führen hat. Die Gegner werden sich am EHC Biel erneut schwer tun. Die Frage ist, wie man den Ausfall von Beat Forster verkraften kann.

HC Davos: Rang 8

Immer wieder verloren die Bündner seit dem letzten Titel 2015 an Substanz. Auch dieses Jahr verliessen mit Samuel Walser, Gregory Sciaroni, Mauro Jörg, Dario Simion und Noah Schneeberger fünf wichtige Namen das Landwassertal. Das tut weh. Arno del Curto mag aus den Zugängen wie Inti Pestoni, Sami Sandell oder Shane Prince Hochkaräter basteln, doch dies wird nicht ausreichen, um als Meisterkandidat zu gelten. Immerhin hat man mit Anders Lindbäck einen Torhüter mit NHL-Erfahrung verpflichten können.

Kann Magier Arno Del Curto dieses Jahr aus der geschwächten Davoser Equipe eine Spitzenmannschaft formen?
Kann Magier Arno Del Curto dieses Jahr aus der geschwächten Davoser Equipe eine Spitzenmannschaft formen? - Keystone

Genf-Servette HC: Rang 6

Ein Jahr war er weg – nun ist Bandengeneral Chris McSorley wieder zurück als Trainer. Man setzt auf die Karte des eigenen Nachwuchses, auch hier sind Hochkaräter darunter. Mit Tommy Wingels und Lance Bouma wird auch von den zwei neuen Ausländern viel erwartet. Können die Spieler eine gute Chemie untereinander entwickeln, so kommt die Sache gut – und man wird nicht im Strichkampf involviert sein.

HC Fribourg-Gottéron: Rang 7

Mit Reto Berra haben die Drachen einen Weltklasse-Keeper geholt. Das wird enorm wichtig sein, doch Berra ist nicht mehr der Jüngste. Auch Captain Julien Sprunger ist stark, aber verletzungsanfällig. Vieles hängt von den beiden Leadern ab. Mit Roman Cervenka und Yannick Rathgeb haben die Westschweizer zudem zwei gewichtige Abgänge zu verzeichnen – ob Philippe Furrer und Noah Schneeberger diese kompensieren können, ist unsicher.

SCL Tigers: Rang 10

Es wird eine schwierige Saison im Emmental. Zugänge sind nur wenige zu verzeichnen, mit Thomas Nüssli fällt ein etablierter Stürmer der Langnauer lange aus. Defensiv müssen sich die Tigers im Gegensatz zum letzten Jahr steigern. Langnau hat gezeigt, dass es in schlechten Zeiten aufdrehen kann. Die Playoffs werden aber trotzdem nicht zu erreichen sein.

Lausanne HC: Rang 9

Ville Peltonen ist zwar bekannt, aber als Trainer noch ohne Erfahrung. Das ist riskant. Zwar vermochten die Westschweizer in den Vorbereitungsspielen zu überzeugen. Und doch werden die Lausanner Mühe haben, offensiv und denfensiv sind sie nominell nicht übermässig stark besetzt. Der Kampf um die Playoffplätze wird eng.

Ville Peltonen bei der Präsentation als neuer Trainer des HC Lausanne.
Ville Peltonen bei der Präsentation als neuer Trainer des HC Lausanne. - Keystone

HC Lugano: Rang 5

Die Offensive ist bei Lugano hochkarätig besetzt. Fragen gibt es wie bereits im letzten Jahr in der Verteidigung. Elvis Merzlikins ist ein Rückhalt, der Meisterqualitäten hat. Trainer Greg Ireland, dessen ruhiger Führungsstil ins Tessin passt, darf sein Team zum erweiterten Favoritenkreis auf die Meisterschaft zählen.

Rapperswil-Jona Lakers: Rang 12

April 2018: Was für ein Fest am Zürichsee, als die Rosenstädter wieder in die höchste Liga aufstiegen. Doch hat die Mannschaft das Niveau, um dort mitzuhalten? Man hat sich zwar beispielsweise mit Timo Helbling und Cédric Hächler verstärkt, das wird aber nicht ausreichen, um ernsthaft ein Wörtchen um die Playoffplätze mitreden zu können. Im Oberhaus werden sie um den Klassenerhalt kämpfen.

ZSC Lions: Rang 1

Serge Aubin ist neuer Trainer bei den Löwen – und darf die Mission Titelverteidigung mit einem regelrechten Starensemble in Angriff nehmen. Mit Denis Hollenstein verstärkt zudem einer der besten Schweizer Stürmer der Gegenwart das nominelle Kader der Löwen. Die einzige Frage lautet: Wie sattelfest ist die Defensive? Trotzdem: Behalten die Löwen die Pace der letztjährigen Playoffs, wird kein Weg an ihnen vorbeiführen.

00:00 / 00:00

Der neue ZSC-Trainer Serge Aubin sprüht vor Eishockey-Leidenschaft. - Nau

EV Zug: Rang 4

Der EV Zug ist ein Überraschungspaket. Die Innerschweizer werden mit einem neuen Gesicht an der Bande auflaufen, Dan Tangnes' Hauptaufgabe wird es sein, trotz gewichtigen Abgängen (Helbling, Grossmann und Geisser) die Defensive aufrecht zu erhalten. Bleibt Lino Martschini in Form und findet Reto Suri zu alter Form zurück, so avanciert der EVZ zu einem Titelkandidaten.

Kommentare

Weiterlesen

6 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern