Halsschutz-Pflicht in der DEL, Schweiz setzt auf Eigenverantwortung

Keystone-SDA
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Bern,

Nach dem Unfall von Adam Johnson (†29) führt die Deutsche Eishockey Liga, DEL, die Halsschutz-Pflicht ein. Die Schweiz setzt auf Eigenverantwortung.

Halsschutz
Mikko Lehtonen (links) der ZSC Lions trägt einen Halsschutz, Jesper Fröden (rechts) verzichtet vorerst. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die DEL reagiert mit einer Halsschutz-Pflicht auf den Tod von Adam Johnson (†29).
  • Die Schweiz verzichtet auf eine Pflicht, appelliert aber an die Eigenverantwortung.
  • Die Nachfrage nach einem Halsschutz ist in der Schweiz aber enorm.

Nach dem tragischen Unfalltod des früheren NHL-Spielers Adam Johnson wird der Halsschutz für Spieler in der DEL ab dem 1. Januar 2024 Pflicht. Weltweit ist die Nachfrage nach dem Schutzmaterial gestiegen, in der Schweiz appelliert man an die Eigenverantwortung der Spieler.

Der Unfall hat auch in der Schweiz die Diskussion um den zusätzlichen Schutz im Hals- und Nackenbereich neu entfacht. Der 29-jährige Amerikaner wurde in einem Spiel im britischen Cup von einer Schlittschuhkufe am Hals getroffen und erlag seinen Verletzungen.

Erinnerungen an 2001 wurden wach, als sich im Zürcher Hallenstadion eine ähnliche Tragödie abspielte. Damals wurde Michel Zeiter von einer gegnerischen Kufe schwer am Hals verletzt. Glücklicherweise blieb die Halsschlagader im Gegensatz zu Johnson bei Zeiter unversehrt.

In den Schweizer Profiligen ist ein Halsschutz-Obligatorium, wie es seit Längerem im Nachwuchsbereich eines gibt, aktuell kein Thema.

Denis Vaucher, der CEO der National League, sagt auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA: «Wir appellieren hier an die Eigenverantwortung der Spieler. Es ist bereits heute jedem Spieler freigestellt, einen Halsschutz zur Erhöhung der eigenen Sicherheit zu tragen. Deshalb ist die Einführung eines Halsschutz-Obligatoriums aus unserer Sicht nicht zwingend notwendig. Sollten die Klubverantwortlichen oder die Spielervereinigung eine ligaweite Lösung bevorzugen, so können sie jederzeit einen entsprechenden Antrag stellen.»

Sollte in der Schweiz eine Halsschutz-Pflicht eingeführt werden?

Ein solcher ist zumindest von der Spielervereinigung (SIHPU) nicht geplant, wie SIHPU-Präsident Jonas Hiller gegenüber dem «Blick» erklärte.

Die Nachfrage nach einem Halsschutz steigt rasant

Nach dem Unfalltod von Johnson trugen auf Schweizer Eis zuletzt wieder vermehrt auch Profispieler einen Halsschutz.

Bei Ochsner Hockey hat man in den letzten Wochen einen markanten Anstieg der Bestellungen festgestellt. Ochsner ist der offizielle Ausrüster von 7 der 14 Klubs aus der National League. «Die Nachfrage ist riesig – weltweit», bestätigt Fabio Maier vom Einkauf gegenüber Keystone-SDA.

Insbesondere das Unterwäsche-Oberteil (Kombi) mit integriertem Halsschutz sei sehr gefragt. «Wir mussten deshalb zahlreiche Nachbestellungen tätigen.»

Kommentare

User #2684 (nicht angemeldet)

Typisch Schweiz erstmal muss etwas passieren und dan werden Massnahmen eingeleitet

dp707

Nach dem Unfall von Lausannes Jérôme Bonnet im 2008 war schon mal die gleiche Diskussion.

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Adam Johnson

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