Hans Kossmann

Marc Reichert: Hans Kossmann stellt beim SCB vieles auf den Kopf

Marc Reichert
Marc Reichert

Bern,

Trainer Hans Kossmann bestritt mit dem SCB erst zwei Spiele. Dennoch krempelte der Jalonen-Nachfolger beim Meister bereits einiges um. Marc Reichert erklärt.

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Marc Reichert spricht über die Veränderungen beim SCB unter dem neuen Trainer Hans Kossmann. - Nau/Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Hans Kossmann ist beim SCB erst seit knapp einer Woche als neuer Trainer im Amt.
  • Kossmann habe seine Handschrift aber bereits deutlich hinterlassen, erklärt Marc Reichert.

Die ersten beiden Spiele als neuer SCB-Coach hat Hans Kossmann hinter sich. Der Befreiungsschlag ist den Bernern aber auch unter dem Jalonen-Nachfolger noch nicht gelungen. Gegen Ambri setzt es eine 0:3-Niederlage ab, im Derby gegen die Tigers knorzt sich der SCB zu einem 3:2-Erfolg.

Und dennoch: Marc Reichert erkennt die Handschrift von Kossmann bereits ziemlich deutlich.

«Hans Kossmann spielt ein deutlich direkteres und schnelleres Eishockey als Vorgänger Kari Jalonen. Dabei wird die Scheibe relativ schnell in die gegnerische Zone gespielt. Ganz in ‹kanadischer Manier› soll diese dann erkämpft und Richtung Tor gebracht werden.

Kossmann will so die Puckverluste in der Mittelzone verringern und das Spielgerät damit möglichst weit vom eigenen Tor fernhalten. Unter Jalonen wurden viele Situationen spielerisch gelöst, was diese Saison oft zu unnötigen Fehlern führte. So fanden die Berner keine Stabilität und agierten meist verunsichert.

Schafft der Meister SCB doch noch die Playoff-Quali?

Zudem stellt Kossmann die Linien um. So spielt Captain Simon Moser gegen Langnau nicht mehr neben Topskorer Mark Arcobello. Durch die Veränderungen will der 57-jährige Kanadier neue Impulse geben und zu Diskussionen in der Mannschaft anregen.

Nun wird Kossmann die anstehende Nati-Pause nutzen, um sicherlich auch im Box- und Powerplay neue Ideen zu verankern.

«SCB ist im Spiel-7-Modus»

Klar ist: Für die Mutzen gibt es in den letzten acht Quali-Spielen keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Der SCB befindet sich nicht mehr nur im Playoff-, sondern mittlerweile im Spiel-7-Modus. Jede Partie kann über die Playoffteilnahme entscheiden.

Die Spieler müssen nun alle störenden Einflüsse ausblenden. Es gilt die bestmögliche Leistung abzurufen und um jeden Punkt zu kämpfen.

Für den SC Bern zählt derzeit nur der Moment. Die Sport-Floskel ‹Spiel für Spiel nehmen› könnte für die aktuelle Situation treffender nicht sein.»

*Marc Reichert bestritt für den SCB, Ambri und Kloten insgesamt 1022 Spiele in der National League. Er feierte vier Meistertitel. Reichert ist Eishockey-Experte für das SRF.

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