SCB: Darum ist die Entlassung von Trainer Jalonen ein Fehler
Heute Morgen knallt es beim SCB! Marc Lüthi zieht nach den zwei Niederlagen vom Wochenende die Reissleine und entlässt Erfolgscoach Kari Jalonen. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SCB reagiert auf die sportliche Krise und trennt sich von Trainer Kari Jalonen.
- Hans Kossmann übernimmt bis zum Saisonende und soll die Berner nun in die Playoffs führen.
Anfang Dezember deutet alles darauf hin, dass sich der SCB doch noch in die Playoffs spielt. Weit gefehlt. Die Mutzen verlieren am Wochenende gleich beide Spiele, rutschen erneut unter den Strich.
Das ist zuviel für SCB-General Marc Lüthi! Er zieht heute die Reissleine, feuert seinen Trainer Kari Jalonen. Hans Kossmann und Lars Leuenberger übernehmen.
Es ist ein mutiger Entscheid. Denn: Das Palmarès des Finnen ist mit zwei Meistertiteln in drei Jahren sehr beeindruckend.
Und es ist ein überraschender Entscheid: Lüthi stärkt seinem Trainer auch in der Krise immer wieder den Rücken. Und der SCB-Geschäftsführer verlängert den Vertrag im Oktober mit dem 60-Jährigen sogar noch bis Ende der Saison 2020/21.
Noch mehr Geduld wäre beim SCB angebracht gewesen
Noch mehr Geduld hätte sich wohl für einmal ausbezahlt. Die Mannschaft ist eingespielt, verfügt über viel Erfahrung und besteht seit mehreren Saisons aus den gleichen Leistungsträgern. Die Hauptstädter zeigen unter Jalonen mehrmals, dass sie mit Drucksituationen umgehen können. Und es in den wichtigen Phasen gelingt, entscheidend zuzulegen.
Gut möglich, dass sich der SCB mit Jalonen für die Playoffs qualifiziert hätte. Lüthi sieht es anders, für ihn sind die Playoffs in Gefahr. Das will er nicht riskieren.
Nur die Playoffs zählen
Die Ausgangslage für die letzten zehn Quali-Spiele ist klar: Hans Kossmann muss den SCB in die Playoffs führen. Nach dem «Must-Win-Battle» am Freitag gegen Ambri folgt am Samstag der Strich-Knüller gegen Kantonsrivale Langnau.
Und in der vorletzten Quali-Runde könnte dann ausgerechnet Erzrivale und Kossmanns Ex-Club (2011–2014) Fribourg-Gottéron den Bernern noch die Playoff-Suppe versalzen.
Der Horror für jeden SCB-Fan und ein Szenario, welches den Trainer-Wechsel noch mehr in Frage stellen würde. Die Wahrheit liegt aber wieder einmal auf dem Eis.