SC Bern: Gottéron-Fan (6) musste in Bern Bykow-Liebli ausziehen!
Das Playoff-Duell zwischen dem SC Bern und Fribourg sorgt nicht nur auf dem Eis für Emotionen. Die Gottéron-Fans beschweren sich vor der «Belle» heftig.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag mussten Gottéron-Fans in Bern ihre Fanartikel ausziehen.
- Zudem soll es zu verbalen und körperlichen Anfeindungen gekommen sein.
Spannender geht es nicht: Im Playoff-Viertelfinal kommt es heute zwischen den Erzrivalen SC Bern und Fribourg-Gottéron zu einer «Belle»!
Doch trotz der guten Ausgangslage freuen sich offenbar nicht alle Fribourg-Fans auf die Reise in die Bundesstadt. Scheinbar fürchtet man sich sogar vor einem Sieg. Wie bitte?
Der Reihe nach: Wie die «Freiburger Nachrichten» berichten, kommt es am letzten Samstag gleich zu mehreren fragwürdigen Vorgängen. Vor dem Stadion-Eintritt in Bern müssen die Gottéron-Fans ihre Fanartikel ausziehen. Und das für den Sitzplatzbereich!

Dabei trifft es auch einen 6-jährigen Bub aus Wünnewil FR. Seine Mutter erzählt dem Blatt: «Sie haben ihm das Bykow-Leibchen, Schal und Cap abgenommen. Er war so traurig, dass er die ganze Zeit geweint hat.»
Deshalb ging sie während des Spiels in den SCB-Fanshop, um sich eine Tasche zu holen. Anschliessend holte sie die Fanartikel ihres Buben beim Sicherheitsbeauftragten ab und versprach, alles in der SCB-Tasche zu lassen.

Doch nicht nur der Ärger über das Fanartikel-Verbot dürfte einige Gottéron-Fans heute vom Matchbesuch abhalten.
Wie eine Anhängerin den «Freiburger Nachrichten» schildert, sei sie im letzten Spiel in Bern massiv verbal beleidigt und körperlich attackiert worden. «Obwohl wir uns während des gesamten Spiels ruhig und zurückhaltend verhielten», versichert sie.

Ein anderer Fan sagt sogar: «Wir haben gehofft, dass Fribourg verliert, weil wir Angst hatten, sonst nicht heil aus dem Stadion zu kommen.»
SC Bern spricht von «Missverständnis», Lüthi von «gesundem Menschenverstand»
Und was sagt der SC Bern zu den Vorwürfen? Bezüglich des Fanartikel-Verbots lässt die Pressestelle ausrichten, dass es zu einem Missverständnis kam. «Ein Sicherheitsmitarbeiter hat die Anweisungen falsch verstanden. Wir bedauern diesen Vorfall und entschuldigen uns dafür.»

Geschäftsführer Marc Lüthi lässt vor der «Belle» bei den «Freiburger Nachrichten» verlauten: «Im Sitzplatzbereich sind Fanartikel im Rahmen des gesunden Menschenverstandes erlaubt.»
Das bedeute, dass auffälliges und überbordendes Verhalten nicht toleriert werde. «Im Drachenkostüm an den Match zu kommen, ist keine gute Idee.»
Weniger konkret wird Lüthi dafür in Bezug auf die Vorwürfe wegen körperlicher und verbaler Gewalt. «Provokationen gehen häufig von beiden Seiten aus. Bei Matches zwischen dem SC Bern und Gottéron sind immer viele Emotionen im Spiel. In den Playoffs geht es noch heisser zu und her als sonst.»
Gottéron-Präsident: «Das wird ein Nachspiel haben»
Deutlicher wird Gottéron-Präsident Hubert Waeber. «Dass man den Zuschauern auf den Sitzplätzen verbietet, Fanartikel zu tragen, ist eine Katastrophe.»
Waeber will die Stimmung vor der «Belle» nicht noch mehr anheizen. Aber er kündigt an, dass die Vorfälle vom letzten Samstag ein Nachspiel hätten.

Seine Vermutung, weshalb man beim SC Bern so rigoros gegen Gottéron-Fanartikel vorging? «Beim ersten Match hat man im TV fast mehr Freiburger Fans als Berner gesehen. Das muss den Verantwortlichen schräg eingefahren sein.»
Die «Belle» zwischen dem SC Bern und Fribourg-Gottéron geht heute ab 20 Uhr über die Bühne.