SCB darf jetzt mit den Playoffs liebäugeln
Der SCB tankt mit Cupsieg und Erfolgen in der Liga Selbstvertrauen. Die Playoffs sind wieder in Reichweite. Noch sieben Punkte fehlen auf die Lakers.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SC Bern hat das Gefühl des Siegens wiederentdeckt.
- Trotz anstehendem Mammutprogramm dürfen die Berner wieder mit den Playoffs liebäugeln.
Viel Kritik, ja teilweise sogar Spott prasselte in den letzten Monaten auf den SCB ein. Am Sonntag dann ein Lichtblick in einer bisher verkorksten Saison. Die Berner holen sich den Cupsieg.
Die Mutzen liessen mit ihrem einfachen, harten und äusserst effizienten Eishockey den favorisierten ZSC Lions beim 5:2-Sieg keine Chance. Der Auftritt der Mannschaft erinnerte stark an die glorreichen Meisterjahre.
«Wir haben Charakter gezeigt», sagte Tristan Scherwey nach der Partie. «Wir waren bereit und überzeugt, dass wir gewinnen können.»
Alles nur ein Strohfeuer? Möglicherweise nicht. Denn ein Blick auf die Meisterschaft zeigt: Auch hier ist ein Aufschwung sichtbar.
Der SCB feierte am Dienstagabend mit dem 4:3 nach Penaltyschiessen gegen Genf den fünften Sieg aus den letzten acht Meisterschaftsspielen. So gut in Form waren die Berner in dieser Saison noch nie.
SCB hat Playoffs wieder im Blick
Es scheint als würden die Berner nach den diversen Quarantänen den Spielrhythmus allmählich finden. Dazu haben die Mutzen mit dem Cupsieg Selbstvertrauen getankt. Und die Gewissheit bekommen: Es geht ja doch noch. Das Team ist nach wie vor zu mehr fähig, als es Tabellenrang elf vermuten lässt.
Doch auf die Berner wartet in den nächsten Wochen ein Mammutprogramm. Innerhalb der nächsten 33 Tagen muss das Team von Trainer Mario Kogler die verbleibenden 17 Quali-Spiele bestreiten. Reicht die Puste bis zum Schluss?
Sieben Punkte gilt es dabei auf Rapperswil und Ambri aufzuholen, um mindestens Platz zehn und damit die Pre-Playoffs zu erreichen. Eine direkte Qualifikation für die Playoffs, also ein Platz unter der Top 6, dürfte wohl ausser Reichweite liegen.
Während die Tessiner zuletzt wieder stärker aufspielten, befinden sich die Lakers auf dem absteigenden Ast. Die Ostschweizer müssen seit längerem auf ihren zuverlässigen Goalie Melvin Nyffeler verzichten. Und haben in seiner Abwesenheit noch lediglich drei von möglichen elf Spielen gewonnen.
Bereits jetzt holt der SCB ganz knapp mehr Punkte (1,03) pro Spiel als die Lakers (1,00). Ambri steht bei 1,08 Punkten pro Partie. Die Berner treffen allerdings noch drei Mal auf Schlusslicht Langnau.
Die Chancen auf eine Playoff-Qualifikation sind für den SCB trotz vieler Turbulenzen und anstehendem Mammutprogramm also wieder intakt. Wär hätte das vor wenigen Wochen noch gedacht?