SCB: Fans dienen als Versuchskaninchen für Schutzkonzept-Studie
Swiss Olympic will mit einer Pilotstudie die Wirksamkeit von Schutzkonzepten an Grossanlässen untersuchen. Als Testpersonen sollen die Fans des SCB dienen.
Das Wichtigste in Kürze
- Für die Fan-Rückkehr haben die Klubs strenge Schutzkonzepte entwickelt.
- Nun soll die Wirkung solcher Massnahmen untersucht werden.
- Derweil werden in der National League Spiele wegen Corona-Fällen in den Teams verschoben.
Corona-Chaos in der National League! Vier Spieler von Fribourg-Gottéron wurden postiv auf das Coronavirus getestet. Auch bei Lugano hat es drei Spieler erwischt.
Das hat Auswirkungen auf den Spielplan. Die Tessiner können am Wochenende weder gegen Biel noch gegen den SCB antreten. Auch die Partien von Fribourg wurden verschoben.
Swiss Olympic lanciert Studie
Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in der Schweiz weiterhin stark an. Auch die Kurve der Positivitätsrate zeigt nach oben.
Gleichzeitig ist es Fans seit Anfang Oktober erlaubt, die Spiele ihres Herzenvereins im Stadion anzusehen. Auch im Kanton Bern sind die Anhänger in den Stadien willkommen. Bei YB dürfen 20'000 rein, beim SCB sind es knapp 7'000.
Die Vereine haben detaillierte Schutzkonzepte entwickelt, um eine Fan-Rückkehr zu ermöglichen. Swiss Olympic will wegen der derzeitigen Entwicklung die Wirksamkeit solcher Konzepte untersuchen – und lanciert deshalb eine Pilotstudie. Das berichtet die «Berner Zeitung».
«Nach einer Verschnaufpause sind die Entwicklungen besorgniserregend. Der Sport weiss, dass er mit den Grossanlässen eine grosse Verantwortung trägt.» Dies sagt Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic.
SCB bietet Teilnahme an
Zuschauer von Eishockeyspielen sollen vor dem Eintritt ins Stadion ein elektronisches Armband erhalten. Dieses misst deren Bewegungen während ihrem Aufenthalt und kann nachverfolgen, wo sich eine Person aufhält. Dadurch soll ersichtlich werden, ob die Abstandsregeln eingehalten werden. Weiter sollen die Fans anhand von einer Speichelprobe virologisch untersucht werden.
Für die Studie hat sich der SCB als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt. Auch weitere Klubs hätten Interesse an einer Teilnahme gemeldet.
Sobald eine Bewilligung vorliegt, soll die Untersuchung durchgeführt werden. Ziel ist es, dass die Testphase im Dezember abgeschlossen werden kann.
Studienleiter ist Matthias Egger vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern. 1000 Testpersonen zu untersuchen ist das Ziel. Dafür soll in einem einzigen Sektor in der Postfinance-Arena getestet werden. Zudem sollen die Fanclubs des SCB mit einbezogen werden.
«Es ist im Interesse der Clubs und der Fans, dass der Sport mit Publikum weiter durchgeführt werden kann.» Dies sagt Egger gegenüber der «Berner Zeitung». Deshalb erhoffe er sich auch eine grosse Akzeptanz bei den Anhängern.