SCB: Interview mit CEO Marc Lüthi zum Sportchef-Wechsel
Der SCB installiert Florence Schelling (31) als neue Sportchefin. Damit beschreitet der Hauptstadtclub neue Wege. CEO Marc Lüthi erklärt im Interview.
Das Wichtigste in Kürze
- Die ehemalige Schweizer Eishockey-Torhüterin Florence Schelling wird Sportchefin beim SCB.
- Damit löst die 31-Jährige den bisherigen Sportchef Alex Chatelain ab.
- Nau.ch fragte bei CEO Marc Lüthi nach, was ihn zu diesem mutigen Wechsel bewogen habe.
Der SCB verpflichtet Florence Schelling als Sportchefin. CEO Marc Lüthi reagiert damit auf die anhaltende Kritik am bisherigen Sportchef Alex Chatelain.
Lüthi gibt im Interview mit Nau.ch Auskunft und erklärt den überraschenden Wechsel in der Führungsetage des Hauptstadtclubs.
Nau.ch: Ist die Verpflichtung von Schelling als neue Sportchefin eine Reaktion auf die schlechte letzte Saison?
Marc Lüthi: Nein, die Situation mit Alex Chatelain war nicht mehr befriedigend. Wir haben uns für diesen Schritt entschieden, weil wir der Meinung sind, dass es für alle Beteiligten die beste Variante ist. Die Resultate aus der letzten Saison spielten dabei keine Rolle.
Nau.ch: Warum ist Florence Schelling die richtige?
Marc Lüthi: Sie kennt sich in der Hockey-Szene aus, ist engagiert und hat eine super Ausbildung. In erster Linie suchten wir aber jemand, der dem SCB ein neues Gesicht gibt. Und das fanden wir in Florence Schelling. Sie ist jung, dynamisch und unverbraucht.
Nau.ch: Also waren noch andere KandidatInnen im Gespräch?
Marc Lüthi: Ja klar. Wir haben den Schweizer Markt abgescannt, mussten aber auch einsehen, dass viele mögliche Sportchefs schon bei einem Club beschäftigt waren, oder nicht zu uns passten.
Nau.ch: Es gibt im Eishockey-Bereich wenige Frauen in Führungspositionen. Wollten Sie mit Schelling ein Zeichen setzen?
Marc Lüthi: Nein. Dass Schelling eine Frau ist, ist purer Zufall.
Nau.ch: Die Erwartungen beim SCB sind bekanntlich riesig. Man geht mit Schelling auch ein grosses Risiko ein. Ein erneutes Verpassen der Playoffs käme beim SCB einer Tragödie gleich.
Marc Lüthi: Das stimmt. Wir sind uns dem Risiko absolut bewusst, aber dieses hätten wir auch mit einem erfahrenen Sportchef. Sie müssen aber auch verstehen: Die Eishockey-Welt ist deutlich überschaubarer als beispielsweise die Fussball-Welt. Im Hockey baut man sich schnell ein Netzwerk auf.
Nau.ch: Wie hat eigentlich Alex Chatelain auf den Entscheid reagiert?
Marc Lüthi: Er hat den Entscheid schnell akzeptiert. Jetzt sind wir froh, dass er dem SCB in einer anderen Funktion erhalten bleibt.