SCB-Legende Leuenberger als Baumeister des ZSC-Meistertitels

Peter Pflugshaupt
Peter Pflugshaupt

Zürich,

SCB-Legende Sven Leuenberger holt als Sportchef der ZSC Lions gleich den Meistertitel. Er hat alles richtig gemacht. Ein Kommentar.

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Sven Leuenberger im Nau-Interview. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • SCB-Legende Sven Leuenberger wird mit dem ZSC als Sportchef auf Anhieb Meister.
  • Er hat in seinem ersten Amtsjahr alles richtig gemacht.

Vom neunten Meistertitel in der ZSC-Geschichte kann sich Sportchef Sven Leuenberger eine rechte Scheibe abschneiden, auch wenn er noch nicht einmal ein ganzes Jahr in Amt und Würden bei den Löwen ist.

Doch in diesen elf Monaten hat Leuenberger alles richtig gemacht. Er hat so gut als möglich noch in die Kaderplanung eingegriffen und mit Kevin Klein im Juli sogar noch einen Top-Transfer gelandet. Im Verlauf der Saison hat Leuenberger – gerade noch rechtzeitig – das schwedische Trainer-Duo Wallson / Johansson entlassen und mit Hans Kossmann, den er aus gemeinsamen Zeiten beim SC Bern persönlich kennt, den richtigen Mann zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort installiert.

Das war die Wende. Denn unter Kossmann haben sich Leistungsträger wie Herzog, Künzle, Kenins oder Schäppi aus dem «Schweden-Tief» verabschiedet und steigerten sich kontinuierlich, um in den Playoffs wieder zu alter Top-Form aufzulaufen.

Und Leuenberger ist daran, den Meister für die kommende Saison noch zu verstärken. Dabei hat er bereits drei Topspieler verpflichtet. Vom SCB kommen Simon Bodenmann sowie Maxim Noreau, von Kloten Denis Hollenstein. Und als Trainer holte Leuenberger den ehemaligen Servette-Stürmer Serge Aubin. Der 42-Jährige hat in Hamburg und Wien erste Erfahrungen als Trainer gesammelt und ist eine spannende und mutige Wahl.

Sven Leuenberger, Sportchef der ZSC Lions.
Sven Leuenberger, Sportchef der ZSC Lions. - Keystone

Doch mit diesem Team kann das Ziel der Zürcher nur die Titelverteidigung heissen. Eine Titelverteidigung gelang Sven Leuenberger mit dem SCB in den Jahren 1991 und 1992 als Spieler und 2016 und 2017 als Sportchef beziehungsweise Verantwortlicher «Strategische Sportentwicklung», auch wenn das letzte Jahr eigentlich nur halb zählt.

Die Funktion Verantwortlicher «Strategische Sportentwicklung» wurde beim SC Bern erfunden, um den mit 23 SCB-Jahren verdienten Leuenberger (13 Saisons als Spieler und zehn als Funktionär) weiter beschäftigen zu können. Sven Leuenberger ist als erfolgreicher SCB-Sportchef zurückgetreten, um seinem Bruder Lars das Traineramt zu ermöglichen, weil die SCB-Bosse nicht zwei Brüder auf den im Sportbereich wichtigsten Positionen Trainer und Sportchef wollten.

Dieses ehrenvolle Zurückstehen wird Leuenberger in Bern hoch angerechnet und unterstreicht sein Image als smarter und fairer Spieler und Mensch, das er sich in seiner aktiven Karriere beim SCB erarbeitet hat. Seine Nummer 16 hängt nicht zufällig als «Retired Number» unter dem Hallendach der PostFinance-Arena in der Bundesstadt.

Jetzt hat Sven Leuenberger gleich in seinem ersten Jahr als Sportchef der ZSC Lions, den grossen Berner Rivalen, den Kübel geholt. Das ist ein schöner Erfolg, bei dem bestimmt eine leichte Genugtuung für den für ihn nicht ganz sauberen Abgang in Bern mitschwingt. Auch wenn das ein Gentleman wie Sven Leuenberger natürlich nie zugeben würde.

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