SCB: Sportchef Andrew Ebbett verrät, wie er sein Team zusammenstellt
Der SCB gehört derzeit wieder zu den besten sechs Teams der National League. Nun verrät Sportchef Andrew Ebbett, wie er sein Team zusammenstellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Sportchef Andrew Ebbett verrät die Schlüsselelemente bei der Zusammenstellung des SCB.
- Für den Kanadier hat die Trainer-Einschätzung zu den Spielern grosse Bedeutung.
- Ebbett plant ein Jahr im Voraus – aber auch kurzfristig müsse man handeln können.
Nach in vielerlei Hinsicht turbulenten Jahren geht es beim SCB in dieser Saison wieder aufwärts. Nach 38 von 52 Qualifikationsspielen liegen die Mutzen auf dem fünften Platz. Und wären damit direkt für den Play-off-Viertelfinal qualifiziert.
Verantwortlich für den Berner Aufschwung ist auch Sportchef Andrew Ebbett. In der Januar-Ausgabe des «Insider», des Businessmagazins des SCB, liefert der Kanadier nun tiefe Einblicke in seine Arbeit.
Angefangen bei der Kaderzusammenstellung erklärt Ebbett: «Um ein erfolgreiches Team zusammenzustellen, braucht man einen sehr guten Goalie.» Und weiter: «Bei den Verteidigern achte ich darauf, dass es einen guten Mix zwischen offensiven und defensiven Spielern gibt.»
«Die Offensive baue ich auf der Center-Achse auf», so der 41-Jährige. «Die Mittelstürmer führen eine Linie und entscheiden über Erfolg oder Misserfolg eines Angriffs.» Oft würden zu den Top-drei-Centern eines Teams zwei Ausländer gehören. Bei den Flügeln sei es am wichtigsten, dass diese miteinander harmonieren.
«Ein Team hat meistens zwei Toplinien», sagt Ebbett. «Die dritte Linie ist die sogenannte Shutdown-Line.» Diese könne spielerisch Akzente setzen, sei aber auch robust genug, um es mit den Topformationen des Gegners aufzunehmen.
Die vierte Linie bestehe dann meistens aus jungen Spielern, die primär Erfahrung und Eiszeit sammeln sollen. Und im Idealfall kein Gegentor erhalten.
Damit ein Team am Ende funktioniert, ist für den Sportchef des SCB auch die Zusammenarbeit mit Trainer Jussi Tapola entscheidend. «Die Einschätzung der Trainer zu den Spielern ist von grosser Bedeutung», erläutert Ebbett. «Es ist wenig sinnvoll, einen Spieler zu verpflichten, der nicht mit dem Trainer im Einklang steht.»
«Zwei Stunden später hatte ich einen Ersatz verpflichtet»
Ganz generell plane Ebbett immer mindestens ein Jahr im Voraus. Dennoch müsse man in der Lage sein, auch sofort reagieren zu können – beispielsweise bei Verletzungen. Das gelinge mal schneller, mal langsamer.
«Als sich Dominik Kahun letzte Saison an der Schulter verletzte, ging ich direkt ins Büro. Und zwei Stunden später hatte ich mit Tyler Ennis einen Ersatz verpflichtet», erzählt Ebbett. Das komplette Gegenteil dafür bei der Verletzung von Eric Gelinas. «Ich habe seinen Ersatz erst zwei Monate nach Bekanntgabe der Verletzung verpflichtet», so Ebbett.