Schweizer U20 will an der WM den letztjährigen Coup wiederholen
Die Schweizer wollen an der U20-WM in Tschechien an den 4. Platz vor einem Jahr anknüpfen. Das Minimalziel sind die Viertelfinals.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag startet die Schweizer U20-Eishockey-Nationalmannschaft in die WM.
- In Tschechien ist das Ziel klar: An den vor Jahresfrist geholten vierten Platz anknüpfen.
- Vieles im Team ist neu – der Trainer genauso wie zahlreiche Spieler.
Die Schweizer wollen an der U20-WM in Tschechien an den vierten Platz vor einem Jahr anknüpfen. Das Minimalziel sind die Viertelfinals. Headcoach Thierry Paterlini kann auf zehn Spieler aus dem letztjährigen WM-Team zählen: «Das gibt Erfahrungswerte, auf die wir zurückgreifen können.» Damals gelang den Schweizern im Viertelfinal gegen Schweden (2:0) ein Exploit.
«Das ist noch sehr präsent», sagte der in Kanada für die Oshawa Generals tätige Verteidiger Nico Gross. Für ihn ist es schon die dritte U20-WM. «Niemand hätte gedacht, dass wir gegen Schweden gewinnen.»
Mit neuem Trainer zum Erfolg?
«Es war ein unbeschreibliches Gefühl, nun wollen wir noch mehr.» Laut Gross habe die Schweiz «in den letzten Jahren ziemliche Fortschritte gemacht. Ich habe das Gefühl, die anderen Länder rechnen immer mehr mit uns. So soll es auch sein.»
Die bisher einzige Medaille an diesem Turnier holten die Schweizer 1998, als sie den 3. Platz belegten. Seither standen sie vor 2019 noch 2002 und 2010 im Halbfinal.
Paterlini ist der Nachfolger von Christian Wohlwend, der neu an der Bande des HC Davos steht. Zuvor war er während vier Jahren bei der U18 tätig. Der 44-Jährige verfügt über eine enorme Erfahrung als Spieler; er nahm an zwei Olympischen Spielen und acht A-Weltmeisterschaften teil. Insofern weiss er genau, was es braucht, um erfolgreich zu sein.
Paterlini bezeichnet sich als Trainer, der «gut vorbereitet und gut organisiert ist, damit wir das Maximum herausholen können». Er gibt seinen Spielern «sehr klare Leitplanken. Innerhalb dieser können sie sich entwickeln und bewegen.» Machen sie das nicht, «bin ich nicht so glücklich und lasse sie das spüren».
Viertelfinal gegen Schweden als Benchmark
Das System ist darauf ausgelegt, den Gegner unter Druck zu setzen, damit er keine Zeit hat, um kreativ zu werden. «Natürlich wissen wir, dass wir das nicht gegen alle während 60 Minuten machen können», ist sich Paterlini bewusst. «Wir werden uns zwischendurch die Finger verbrennen, aber damit kann ich sehr gut leben. So werden wir zumindest besser.»
Die Benchmark ist der Viertelfinal gegen Schweden. «An diesem Spiel wollen wir uns orientieren, mit dem Wissen, dass das Turnier knallhart ist», sagte Paterlini.
In der Vorrunde in Trinec treffen die Schweizer zwischen 26. und 31. Dezember der Reihe nach auf Kasachstan, Schweden, die Slowakei und Titelverteidiger Finnland.
In der ersten Partie ist ein Sieg Pflicht, und auch gegen die Slowaken sind die Schweizer zu favorisieren. Überhaupt ist die Gruppe A «klar schwächer und daraus wollen wir Kapital schlagen», so Paterlini.
Defensiv gut, die Offensive bereitet Sorgen
Sehr stark besetzt sind die Schweizer auf der Torhüter-Position. Sie können erneut auf den «Viertelfinal-Helden» Luca Hollenstein zählen. Die Verteidigung ist mit Spielern wie Gross, Tim Berni und Janis Moser ebenfalls hoch einzustufen. Letzterer nahm im vergangenen Mai an der A-Weltmeisterschaft teil.
Ein Fragezeichen steht hinter der Offensive. Dort fehlt ein Ausnahmekönner, wie es Philipp Kuraschew vor einem Jahr war. Dieser zeichnete damals für sechs der 16 Tore verantwortlich.
Paterlini zur Offensive: «Es war schon immer so, dass sich ein paar Spieler unglaublich steigern konnten. Wir brauchen solche, die das Zepter übernehmen und vorausgehen.»