Schweizerinnen verpassen WM-Bronze
Das Eishockey-Nationalteam der Frauen muss sich an der Weltmeisterschaft im kanadischen Brampton im Spiel um Rang 3 geschlagen geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Eishockeyanerinnen verpassen an der WM die Bronzemedaille.
- Das Team von Coach Colin Muller verliert den kleinen Final gegen Tschechien
Das Team von Nationaltrainer Colin Muller scheint an Grossanlässen ein Abonnement auf den 4. Rang zu besitzen. Wie an den Weltmeisterschaften vor sieben Monaten in Dänemark (2:4 gegen Tschechien) und 2021 in Calgary (1:3 gegen Finnland) sowie an den Olympischen Spielen 2022 in Peking (0:4 gegen Finnland) setzte es im Kampf um Bronze wiederum eine bittere Niederlage ab.
Gegen die Tschechinnen, denen man in Ontario schon im abschliessenden Gruppenspiel unterlegen war, geriet Mullers Team in den Anfangsminuten stark unter Druck und gleich dreimal in Unterzahl. Doch Andrea Brändli im Schweizer Tor liess sich vorerst nicht bezwingen.
Es waren vielmehr die Schweizerinnen, die entgegen dem Spielverlauf in Führung gingen. Dabei zeigte sich, wie wichtig Captain Lara Stalder für das Team ist. Die Topskorerin, die bei der Halbfinalniederlage gegen Kanada noch im ersten Drittel nach einem Check von hinten mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt worden war, durfte im Bronzespiel wieder mittun. Stalder sorgte in der 12. Minute im Powerplay für das 1:0.
Bereits 31 Sekunden später gelang den Tschechinnen jedoch der Ausgleich. Die letztjährigen WM-Dritten spielten auch in der Folge überlegen, was die 18:3 Torschüsse im ersten Drittel belegen, und noch vor der ersten Pause fiel das 2:1 zu ihren Gunsten.
Im Schlussabschnitt, den Tschechien nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Lena Lutz (29.) mit einer 3:2-Führung in Angriff nahm, konnten die Schweizerinnen einmal über eineinhalb Minuten in doppelter Überzahl spielen – ohne sich aber zwingende Chancen zu erarbeiten.
So verpassten es die Schweizerinnen, zum erst dritten Mal an einem internationalen Grossanlass eine Medaille zu gewinnen. 2012 hatte an der WM in Burlington (USA) mit dem 6:2-Sieg gegen Finnland ebenso Rang 3 resultiert wie zwei Jahre später an den Olympischen Spielen in Sotschi (4:3 gegen Schweden).